Die Schweizer Stiftung firmm (foundation for information and research on marine mammals) hat, wie der Name bereits vermuten lässt, zwei Hauptziele: Forschung und Information. Aus diesem Grund gibt es vor jeder Ausfahrt einen halbstündigen Informationsvortrag über die Meeressäuger in der Straße von Gibraltar, der neben interessanten Fakten über die einzelnen Arten auch auf die Gefahren hinweist, denen die Tiere hier in der Straße von Gibraltar begegnen. Es ist kaum zu glauben und überrascht viele Menschen, dass es hier in dieser schmalen Meerenge, die Europa mit Afrika und das Mittelmeer mit dem Atlantische Ozean verbindet, eine so hohe Konzentration an Walen und Delfinen gibt. Sieben Spezies kann man hier vor Tarifa  beobachten, vier ganzjährig (Gewöhnlicher Delfin, Gestreifter Delfin, Großer Tümmler und Grindwal) und drei zu bestimmten Jahreszeiten (Finnwal, Pottwal und Orca). 

Foto: Junger Orca

Diese große Anzahl an Meeressäugern ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass es hier einige für die Tiere sehr störende Faktoren gibt. So zählt die Straße von Gibraltar zu den meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Die Zahl der passierenden Cargo Schiffe wird mit 80.000-120.000 pro Jahr angegeben. Im Schnitt fahren 300 Schiffe pro Tag durch die Meerenge.

Foto: Pottwale

Delfine und Wale verständigen und orientieren sich mittels Schall und so wird es ihnen durch den starken, vom Schiffsverkehr produzierten Lärm schwer gemacht. Die Verschmutzung der Ozeane steht auch ganz oben auf der Liste der Gefahren für Meeressäuger. In manchen Regionen der Weltmeere gibt es bereits sechsmal mehr Plastikteilchen als Plankton. Was eine immense Gefahr für alle Meereslebewesen darstellt, sei es Meeresschildkröten die Plastiksäcke mit Quallen verwechseln, diese verschlucken und daran verenden, oder seien es Fische. 

Foto: Gestreifte Delfine

Natürlich sind auch Wale und Delfine gefährdet, da viel Plastik auf der Suche nach Nahrung aufgenommen wird. In Andalusien wurde ein Pottwal angeschwemmt, der 17 Kilogramm Plastikmüll im Magen hatte. Eine unglaubliche Menge von 6,1 Milliarden Plastiktüten wird alleine in Deutschland jährlich verbraucht. Es bleibt in der Verantwortung jedes Einzelnen diese Anzahl zu verringern, Plastik so weit wie möglich zu vermeiden und beim Einkauf wiederverwertbare Stofftaschen zu verwenden. Im Informationsvortrag werden Leute auch aufgefordert nicht mehr in Delfinarien zu gehen. Große Tümmler und auch Orcas werden dort zu einem Leben in Gefangenschaft verdammt, um die zahlende Zuschauermenge mit erlernten Tricks zu belustigen. Wie sehr die hochintelligenten Tiere darunter leiden wissen viele der Zuschauer gar nicht. Sie müssen ihr Leben in einem kargen Betonbecken verbringen, in dem sie nicht genug Platz für ihr Bewegungsbedürfnis haben, denn in freier Wildbahn schwimmt ein Großer Tümmler etwa 150 km am Tag. In der Natur machen sie sich anhand von Klicklauten ein Bild ihrer Umgebung, in den langweiligen Becken gibt es nichts zu erkunden, so verkümmert dieser Sinn oft. Auch werden sie aus ihren Familien gerissen und müssen ein einsames Leben fristen. Durch Nahrungsentzug werden sie trainiert. Viele sterben während des Einfangens, des Transportes und währende der Eingewöhnungsphase in den Becken. Besucher über solche Dinge aufzuklären ist das Ziel der Stiftung. Die erzwungene Show in den Delfinarien ist nicht zu vergleichen mit dem Zusammentreffen mit diesen Tieren in freier Wildbahn, wo sie auch hingehören. Viele Besucher sind tief beeindruckt von der Begegnung mit Walen und Delfinen.

Foto: Grindwale

Dieses Jahr konnten wir schon viele Grindwale mit Nachwuchs sehen, sowie zahlreiche Pottwale, die dieses Jahr schon außergewöhnlich früh in die Straße von Gibraltar kamen, eine große Anzahl an Finnwalen und seit dem 02.Juli bieten wir auch wieder unsere speziellen, dreistündigen Touren an, um die Orcas zu suchen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei uns an Bord in Tarifa.

firmm 

Reservierung & InformationTel.:+34-956-627008  (wir sprechen DEUTSCH)

www.frirmm.org 

mail@firmm.org 

Pedro Cortés 4, E-11380 Tarifa

Ausfahrten je nach Wetter tgl. 10–17 Uhr

Text und Fotos: firmm