Ein Name, der Geschichte schrieb

In der Welt des Automobils gibt es Bezeichnungen, die weit über technische Daten hinausreichen. Sie sind Symbole, sie stehen für Emotionen, für eine Ära, für Geschichten, die man am liebsten immer wieder erzählt. Testarossa ist ein solcher Name. Zum ersten Mal in den 1950er-Jahren auf den Ventildeckeln von Ferrari-Rennmotoren prangend, wurde er zum Inbegriff italienischer Ingenieurskunst, Leidenschaft und Erfolg im Motorsport. In den 1980ern avancierte der Straßen-Ferrari Testarossa zum Inbild des automobilen Überschwangs – breitschultrig, kantig, unvergesslich.

Nun ist er zurück: der Ferrari 849 Testarossa Spider. Und diesmal trägt er nicht nur die Last einer großen Vergangenheit, sondern auch die Verantwortung, die Zukunft der Marke mitzugestalten. Mit 1.050 PS, Hybridantrieb und einem Design, das Vergangenheit und Zukunft miteinander verschmelzen lässt, setzt der Spider ein Statement, das nicht weniger als ein neues Kapitel Ferrari-Geschichte aufschlägt.

Die Rückkehr der Testa Rossa

Ferrari wählt seine Namen mit Bedacht. „Testa Rossa“ – „roter Kopf“ – war ursprünglich ein nüchterner Hinweis auf die Farbe der Ventildeckel. Doch im Motorsport der 1950er-Jahre wurde daraus ein Mythos. Wagen wie der 250 Testa Rossa dominierten Rennstrecken, siegten in Le Mans und prägten das Bild der Marke.

Als Ferrari den Namen 1984 für eine Straßenversion reaktivierte, war das Risiko groß – und der Erfolg umso größer. Der Testarossa der 1980er-Jahre wurde zum Symbol einer ganzen Generation. Er war mehr als ein Auto: Er war Lebensstil, Statussymbol, Postertraum.

Der neue 849 Testarossa Spider ist also mehr als eine Neuauflage. Er ist eine bewusste Anknüpfung an die eigene Legende – und zugleich ein Schritt in die Zukunft. Ein Spider, der sich die Krone in Ferraris Open-Air-Portfolio setzt und zeigt, wie man Emotionen auch in Zeiten von Hybridtechnik auf die Spitze treibt.

Offen fahren: Das Erlebnis Spider

Wer Ferrari Spider sagt, sagt Freiheit. Das Gefühl, bei geöffnetem Dach Motor, Straße und Landschaft ungefiltert zu erleben, ist seit Jahrzehnten ein Markenzeichen der Marke. Beim neuen 849 Testarossa Spider perfektioniert Maranello dieses Erlebnis.

Das Hardtop verschwindet per Knopfdruck in nur 14 Sekunden – und das sogar während der Fahrt, bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. So bleibt die Entscheidung zwischen Coupé und Spider stets spontan, stets emotional.

Doch Ferrari wäre nicht Ferrari, wenn man es bei dieser Funktion beließe. Ingenieure entwickelten das sogenannte Wind-Catcher-System, das die Luftströmungen hinter den Sitzen so leitet, dass Turbulenzen minimiert werden. Ergebnis: Auch bei hohem Tempo bleibt das Gespräch möglich, bleibt die Fahrt angenehm – ohne dass der Charakter eines offenen Supersportwagens verloren geht.

Es ist dieser Mix, der den 849 Testarossa Spider zu mehr als einer offenen Variante macht: Er ist ein Auto, das Freiheit neu definiert.

Das Herz von Maranello: 1.050 PS im Einklang

Bei Ferrari ist der Motor nie nur Technik. Er ist Herz, Seele, Identität. Im 849 Testarossa Spider schlägt ein V8-Biturbo, tief im Heck positioniert, flankiert von drei Elektromotoren. Zusammen ergeben sie eine Systemleistung von 1.050 PS – ein Wert, der das Modell an die Spitze der Ferrari-V8-Geschichte katapultiert.

Doch entscheidend ist nicht die Zahl, sondern die Art, wie diese Leistung entfaltet wird. Der V8 liefert 830 PS, die Elektromotoren steuern weitere 220 PS bei. Gemeinsam sorgen sie für eine Beschleunigung, die den Atem raubt: In unter 2,3 Sekunden schießt der Spider auf 100 km/h, in nur 6,5 Sekunden auf 200 km/h.

Die Kraftentfaltung ist dabei kein roher Schub, sondern ein fein abgestimmtes Zusammenspiel. Elektrische Kraft füllt jede Lücke, der Turbolader reagiert ohne Verzögerung, und das Ergebnis ist eine Linearität, die man in dieser Leistungsklasse kaum erwartet.

Und dann ist da noch der Sound. Ferrari hat es geschafft, dem Turbo-V8 trotz Hybridtechnik einen Klang zu geben, der Gänsehaut erzeugt. Von tiefem Grollen bei niedriger Drehzahl bis zum metallischen Kreischen am Limit – dieser Motor singt das Lied von Maranello.

Design: Eine Skulptur auf Rädern

Ferrari-Design war immer mehr als Form. Es war Funktion, Kunst und Identität zugleich. Der 849 Testarossa Spider setzt diese Tradition fort – und revolutioniert sie gleichzeitig.

Die Linienführung nimmt Anleihen bei den Prototypen der 1970er-Jahre: scharf, kantig, fast futuristisch. Gleichzeitig zitieren die breiten Flanken und die Doppelheck-Architektur unverkennbar den Testarossa der 1980er. Ein Spannungsfeld, das Vergangenheit und Zukunft verbindet.

Besonderes Augenmerk liegt auf der Aerodynamik. Der Spider erzeugt bei 250 km/h einen Abtrieb von 415 Kilogramm – 25 Kilogramm mehr als der SF90 Spider. Kühlung und Abtrieb wurden gleichermaßen optimiert, jede Linie hat ihren Zweck. Türen aus einem einzigen Aluminiumformteil, skulpturale Seiteneinlässe, Räder, die Luftströme lenken – das ist Design im Dienste der Performance.

Und doch bleibt der Ferrari immer auch Emotion. Der Anblick des 849 Testarossa Spider ist ein Versprechen: auf Geschwindigkeit, auf Schönheit, auf Exklusivität.

Fahrdynamik: Präzision am Limit

Ferrari definiert seine Autos nicht nur durch Leistung, sondern durch Fahrgefühl. Der 849 Testarossa Spider ist ein Paradebeispiel dafür.

Das Zusammenspiel aus Allradantrieb, Torque Vectoring und dem neuen digitalen Steuerungssystem FIVE sorgt dafür, dass die immense Kraft stets beherrschbar bleibt. FIVE arbeitet wie ein digitaler Zwilling, berechnet in Echtzeit Geschwindigkeit, Gierwinkel und Traktion und optimiert so die Eingriffe der Elektronik.

Das Ergebnis: Ein Wagen, der selbst am Limit Vertrauen schafft. Querbeschleunigungen, Bremsvorgänge, Gangwechsel – alles geschieht präzise, wiederholbar, kontrolliert.

Doch Ferrari wäre nicht Ferrari, wenn man dabei den Spaß vergessen würde. Der Spider bleibt ein emotionales Auto. Er fordert, er belohnt, er begeistert – auf der Rennstrecke ebenso wie auf kurvigen Landstraßen.

Innenraum: Der Fahrer im Mittelpunkt

Im Cockpit des 849 Testarossa Spider ist klar, wer das Sagen hat: der Fahrer. Alle Bedienelemente sind auf ihn ausgerichtet, das Lenkrad integriert Motorstart, Fahrmodi, Schaltwippen.

Das Interieur ist eine Mischung aus Hightech und Tradition. Digitale Displays für Hybridfunktionen treffen auf die ikonische Schaltkulisse aus Metall. Sitze gibt es in zwei Varianten: komfortabel gepolstert oder als leichte Carbon-Schalen mit maximalem Seitenhalt.

Das neue Human-Machine-Interface (HMI) macht die Bedienung intuitiver. Hybridmodi, Assistenzsysteme, Connectivity – alles ist klar gegliedert und schnell abrufbar. So bleibt der Fokus dort, wo er hingehört: auf dem Fahren.

Assetto Fiorano: Die extreme Variante

Ferrari wäre nicht Ferrari, wenn es nicht auch eine Variante für die Radikalen gäbe. Der Assetto Fiorano ist genau das: 30 Kilogramm leichter, härter abgestimmt, aerodynamisch noch aggressiver

Carbon und Titan sparen Gewicht, spezielle Michelin-Reifen sorgen für maximalen Grip, Multimatic-Dämpfer und zusätzliche Aerodynamikelemente verschärfen das Fahrverhalten. Das Ergebnis ist ein Spider, der auf der Rennstrecke brilliert, ohne seine Alltagstauglichkeit völlig zu verlieren.

Für Puristen ist der Assetto Fiorano die Krönung des Testarossa Spider – kompromisslos, extrem, faszinierend.

Farben und Individualität

Ferrari weiß, dass ein Supersportwagen nicht nur Technik, sondern auch Ausdruck ist. Deshalb gibt es für den 849 Testarossa Spider exklusive Farben: Rosso Fiammante, ein leuchtendes Metallic-Rot mit brillanten Reflexen, und Giallo Ambra, ein intensives Gelb mit warmen Nuancen.

Im Innenraum stehen neue Alcantara-Töne wie Giallo Siena bereit, die perfekt mit den Außenfarben harmonieren. Dazu kommen unzählige Personalisierungsmöglichkeiten – von Schmiederädern über Interieurdetails bis hin zu Sonderlackierungen. Jeder Testarossa Spider wird so zum Unikat.

Ein Statement auf Rädern

Der Ferrari 849 Testarossa Spider ist mehr als die Summe seiner Teile. Er ist ein Auto, das Geschichte atmet und Zukunft gestaltet.

Mit dem Namen Testarossa knüpft er an eine der größten Legenden der Marke an. Mit seinem Hybridantrieb, seiner Leistung und seinem Design zeigt er, wohin Ferrari im 21. Jahrhundert geht.

Er ist laut, kompromisslos, exklusiv – und zugleich ein Symbol dafür, dass Emotion und Technik keine Gegensätze sind. Der 849 Testarossa Spider ist kein Auto, das man nur fährt. Er ist ein Erlebnis, ein Statement, ein Ferrari in Reinform.

Text: Spanien aktuell – Cesar Certier ©

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