Frühwarnsystem für invasive Insektenarten liefert dank Künstlicher Intelligenz genaue Ergebnisse

Foto: Pixabay-Pete Linforth

Eine neue KI-Software zur Bildauswertung von Forschern der Universitat Pompeu Fabra-Barcelona und der Andrassy Universität-Budapest identifiziert auf Fotos Tigermoskitos. Dieses Insekt überträgt gefährliche Krankheitserreger wie den Zika-, den Chikungunya- und den Dengue-Virus. Genutzt wird es von Mosquito Alert, einer Internet-Plattform, die für die Früherkennung von gefährlichen Insekten arbeitet, die wegen des Klimawandels in Europa heimisch und zur Gesundheitsgefahr werden.

Teilnehmer schicken Fotos

Wer sich an dem Programm beteiligt, schickt Fotos von verdächtigen Insekten an „Mosquito Alert». Bisher wurden diese von Zoologen ausgewertet, ein zeitaufwendiges Verfahren. Künftig erledigt dies das Programm. Es nutzt eine spezielle Form von KI, das Deep Learning. Sie ahmt die menschliche Art zu lernen nach und wird vor allem in der Bildauswertung im Gesundheitswesen eingesetzt. Deep Learning basiert auf einer Vielzahl von Trainingseinheiten an Bildern, von denen nur ein Teil die gesuchten Inhalte enthalten. Je mehr Bilder ausgewertet werden, desto sicherer wird das Urteil.

„Ursprünglich wollten wir die Maschine eine Vorauswahl treffen lassen. Die endgültige Entscheidung, ob ein Bild ein gefährliches Insekt zeigt, sollte dann Experten überlassen bleiben», sagt Professor John Palmer von der Hochschule in Barcelona. Doch es kam besser. Nachdem die Software sich 7.168 Fotos von Tigermoskitos einverleibt hatte, die die Projektteilnehmer geschickt hatten, konnte der Algorithmus das gefährliche Insekt in 96 Prozent der Fälle sicher identifizieren.

Foto: Pixabay-WikiImages

Daten fürs Gesundheitssystem

„Wir schaffen ein soziales Immunsystem. Je schneller eine Bedrohung erkannt wird, desto schneller kann man darauf reagieren», so Frederic Bartumeus, Co-Direktor von Mosquito Alert und Professor für computergestützte und theoretische Ökologie, also eine Art Frühwarnsystem. Jetzt sei das System in der Lage, weitaus mehr Infox als bisher zu verarbeiten. Diese sollen genutzt werden, um dem Gesundheitssystem Daten für Entscheidungsfindungen zu verschaffen, sodass sich beispielsweise gezielt Insektenvernichtungsmittel einsetzen lassen.

Quelle:  Barcelona/Budapest, pte003      www.upf.edu  www.andrassyuni.eu