„Vegan“ ist in Mode gekommen. Viele von uns greifen hin und wieder zu veganen Alternativen, weil sie auf tierische Produkte verzichten möchten, der Umwelt zuliebe oder weil sie sich gesünder ernähren wollen. Doch nur weil etwas vegan ist, muss es nicht gesünder als das tierische Vorbild sein. Zutaten im veganen Käse sind nicht zwingend wertvoller als zum Beispiel Zutaten im echten Emmentaler. Beim Beispiel von veganem Käse wird oft Mandelwasser, Kokosöl, Stärke, Salz und Käsearoma für die Herstellung verwendet. Ein gutes Geschäft für den Hersteller, der sich ein günstiges Produkt vom Kunden teuer bezahlen lässt.

Getrickst wird natürlich nicht nur bei veganen Produkten. Tierische Lebensmittel bieten den Herstellern auch ausreichend Möglichkeiten, minderwertige Ware teuer an den Kunden zu bringen.

Bei Schnitzel, Chicken-Nuggets, Fischstäbchen und anderen Produkten, die in Panade gehüllt sind, ist dies der Fall. Vergleicht man die Produkte vom Preis her, erkennt man: natürlicher Seelachs kostet ca. 6 ,00 € pro Kilogramm;  mit Panade erhöht sich der Kilopreis auf bis zu 12,00 € pro Kilogramm. Panade besteht meist nur aus Mehl, Hefe, Salz, Gewürzen, Wasser und Farbstoff. Alles günstige Zutaten, die das Produkt schön schwer machen. Beispielsweise bei Fischstäbchen kann es dann schon einmal sein, dass diese bis zu 51 Prozent aus Panade bestehen.

Und wie ist es mit den Gütesiegeln bei Lebensmitteln? Gütesiegel führen Verbraucher immer wieder in die Irre. Es gibt auch Lebensmittelhersteller die das Wort „Bio” im Produktnamen verwenden, obwohl das Produkt nicht biologisch ist.

Gütesiegel sollten eigentlich die Kaufentscheidung der Verbraucher durch objektive und nachvollziehbare Kriterien erleichtern. Da es keine gesetzlichen Regeln gibt, kann im Prinzip jeder sein eigenes Gütesiegel kreieren und vergeben und sich dieses dann auf die Verpackung drucken. Wenn man sich also offensichtlich nicht einfach auf die Seriosität von Gütesiegeln verlassen kann, wie erkennt man dann, welche vertrauenswürdig sind und welche nicht? Wer sich mit einem Gütesiegel auf einer Verpackung nicht auskennt, kann sich an diesen Kriterien orientieren, um mehr über die Aussagekraft des Siegels heraus zu finden.

Unabhängigkeit der Vergabestelle

Ist ein Siegel von einer unabhängigen Vergabestelle ausgezeichnet, ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher, dass das Siegel tatsächlich aussagekräftig ist. Denn so ist die Vergabe nicht unbedingt von Einzelinteressen beeinflusst.

Neutralität bei der Festlegung der Vergabekriterien

Welche Kriterien müssen für die Vergabe eines Siegels erfüllt werden? Handelt es sich um besonders spezifische, einseitige und unvollständige Kriterien oder nicht?

Regelmäßige Überprüfung der Einhaltung

Wurde die Prüfung der festgelegten Kriterien nur einmalig durchgeführt oder erfolgt eine regelmäßige Prüfung? Je regelmäßiger eine Prüfung erfolgt, desto seriöser ist ein Gütesiegel. Denn die kontinuierliche Prüfung hängt mit der kontinuierlichen Einhaltung zusammen.

Transparenz des Vergabeprozesses

Wie genau wird über den Vergabeprozess informiert? Wie viele Informationen kann man durch eine kurze Recherche erhalten? Je transparenter die Informationen über den Vergabeprozess sind, desto vertrauenswürdiger ist dieser.

Also: Augen auf beim Warenkauf!