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Spanisches Projekt „CITIES Timanfaya» setzt ab 2020 auf vollständig fahrerlose Fahrzeuge

Autonome elektrische Minibusse sollen künftig Touren zu den Vulkanen des Timanfaya-Nationalparks auf Lanzarote übernehmen. Der Start des Projekts „CITIES Timanfaya» http://citiestimanfaya.com ist nach laufenden technischen Demonstrationen für 2020 geplant. Eine Besonderheit ist, dass die Spanier bei dem Projekt vollständig auf menschliche Fahrer verzichten – was letztlich auch für die Effizienz gut sein soll.

Foto: uc3m.es

Komplett selbstfahrend

Der Minibus arbeitet laut der Universität Carlos III zu Madrid (UC3M) http://uc3m.es mit der höchsten Autonomiestufe 5, es gibt also keinen Fahrersitz und keine Menschen, die das Fahrzeug steuern. «Das hebt uns von bestehenden Projekten wie von Google oder Uber ab», meint Maschinenbau-Professor José Luis San Román. Diese seien Stufe 4, da immer ein Mensch in Gefahrensituationen die Kontrolle übernehmen kann. «Bei uns wird das nicht möglich sein, da das Fahrzeug zu 100 Prozent autonom ist», sagt San Román. Es fährt also wirklich immer selbst.

Um das zu ermöglichen, kommen Künstliche Intelligenz und Systeme für Maschinensehen zum Einsatz. Eine der wesentlichen Herausforderungen war dem interdisziplinären Team zufolge, dass der Minibus um einen Berg unterwegs ist, was die die Lokalisierung des Fahrzeugs selbst erschwert. Ebenfalls eine Herausforderung für das Sehen und somit die Steuerung sei, dass die gesamte Umgebung ziemlich dunkel ist. «Es gibt einige starke Steigungen, bei denen wir sicher sein müssen, dass das Fahrzeug sie ohne Probleme bewältigen kann», weiß zudem Pablo Marín vom UC3M-Instiut für Fahrzeugsicherheit.

Foto: Timanfaya-Nationalpark Pixabay- Manfred Zajac

Effizienz durch Vollautonomie

Der elektrische Minibus schützt die Umwelt speziell im Nationalpark, da er im Gegensatz zu bislang üblichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor keine Emissionen vor Ort produziert. Allgemeiner soll er speziell durch Effizienz punkten, da die KI die Bewegung optimiert. „Ein Elektrofahrzeug mit Fahrer wäre nicht so effizient wie unser System, da es sich auf prädiktive Navigation verlässt, die sich zu jeder Zeit an die Verhältnisse anpasst, die wir auf der Strecke vorfinden», erklärt San Román.

Das Team hat den Prototypen des Minibusses anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche zunächst der spanischen Öffentlichkeit präsentiert. Aktuell befindet sich das Projekt in einer Phase technischer Demonstrationen. Geplant ist, im Mai 2020 wirklich in Betrieb zu gehen. Das Team arbeitet auch an der Standardisierung autonomer Fahrzeuge, damit eine zügige Zertifizierung für spanische Straßen möglich wird.

Quelle: Madrid/Lanzarote pte001