Foto: Unsplash-Stefan Schauberger

Die Wahl des perfekten Weins zu einer Speise ist nicht immer leicht zu treffen. Das Zusammenspiel von Speisen und Wein ist sehr wichtig, um alle Aromen am Tisch richtig genießen zu können und sie am Gaumen zur Geltung zu bringen.

Foto: Pixabay-Adam Bartoszewicz

Hundertprozentig gültige Regeln zur perfekten Kombination von Wein und Speisen gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind Geschmäcker und Gewohnheiten der Weinliebhaber. Erlaubt ist, was gefällt – dennoch helfen einige Grundregeln bei der Weinauswahl zum Essen.

Wein und Essen sollen sich geschmacklich ergänzen, nicht gegeneinander konkurrieren. Nur wenn sich die Aromen von Speisen mit denen des dazu gereichten Weins ergänzen, kommt es zu einer positiven Wechselwirkung zwischen den jeweiligen Geschmacksstoffen.

Foto: Pixabay-Atanas Paskalev

Die richtige Balance zwischen Säure, Tannin, Bitterstoffen, Gewürzen, Salz und Süße zu finden, erfordert ein wenig Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Doch der Weg zur Harmonie von Speis und Trank ist voller kulinarischer Überraschungen und neuer geschmacklicher Entdeckungen. Generell gilt: Nicht immer sind teure Weine die besten Begleiter zu einem guten Essen. Zu vielen Gerichten passen einfache, gute Weine besser, die den Eigengeschmack der Speisen nicht übertönen, sondern unterstreichen.

Foto: Unsplash-Max Kleinen

Die Frage, welcher Wein am besten zu einem Gericht passt, wird in der modernen Küche nicht mehr so streng gesehen. Galt früher der Satz „Weißwein zu weißem Fleisch und Fisch, Rotwein zu kräftigen Speisen und rotem Fleisch“, so ist es heute durchaus möglich, einen fruchtbetonten Rotwein zu einem Fisch zu genießen oder einen weißen Prädikatswein zu einem würzigen Wildragout.

Crianza, Reserva, Gran Reserva und Vino de Pago

Foto: Pixabay-Hebi B.

Was steckt hinter Begriffen wie Crianza, Reservaa, Gran Reserva und Vino de Pago. Jeder hat die Wörter schon einmal gehört, aber eben nicht jeder Weinliebhaber weiß etwas damit anzufangen. Kurz gesagt: Die vier Bezeichnungen drücken die Qualität und Gesamtreifezeiten von Weinen im Eichenfass und auf der Flasche aus. Im Einzelnen bedeutet dies:

Eine Crianza reift mindestens 24 Monate, davon mindestens 6 Monate in Eichenfässern und die restliche Zeit in der Flasche.

Eine Reserva reift mindestens 36 Monate, davon mindestens 12 Monate in Eichenfässern und die restliche Zeit in der Flasche.

Eine Gran Reserva reift mindestens 60 Monate, davon mindestens 18 Monate in Eichenfässern und die restliche Zeit in der Flasche.

Die Qualitätsstufe Vino de Pago ist die höchste Klassifizierung für Wein in Spanien und wird seit 2003 als eigener Bereich wie eine D.O. vermarktet. Diese Weine sind jeweils im Alleinbesitz eines Weingutes. Als „Vino de Pago“ gilt ein Landstrich mit edaphischem Charakter (bodenabhängige, klimatische bedingte Vegetation).

Er muss ein eigenes Mikroklima aufweisen, das ihn von seiner Umgebung unterscheidet. Der Bereich muss traditionell dafür bekannt sein, besondere Weinqualitäten hervorzubringen. Die Bedingungen für den Vino de Pago-Status muss von jeder autonomen Region Spaniens selbst festgelegt werden.

Die Qualitätsstufe Vino de Pago darf aber keinesfalls mit dem spanischen Begriff Pago verwechselt werden, der tatsächlich dem Begriff Einzellage entspricht.

Es gibt in Spanien zahlreiche als Pago definierte Einzellagen und dementsprechend Weine mit dem Wort „Pago“ auf der Flasche, die aber nicht als Vino de Pago klassifiziert sind und unter dem Namen der betreffenden D.O., wie zum Beispiel Ribera del Duero vermarktet werden.

Foto: Unsplash-Matt Twyman

Damit Weine überhaupt als Crianza, Reserva und Gran Reserva ausgewiesen werden können, müssen sie als Qualitätsweine gelten. Als Qualitätsweine müssen sie wiederum über eine geschützte Herkunftsbezeichnung verfügen. Am häufigsten trifft der Weinkonsument auf die Bezeichnung D.O. (Denominación de Origen).

Was nicht in allen, aber in einigen D.O.-Gebieten außerdem vorkommt, sind die Bezeichnungen Joven und Roble. Es handelt sich hierbei um Weine, die normalerweise nicht lange gelagert, sondern jung getrunken werden. Bei einem Joven erfolgt der Ausbau oft nur im Stahltank, während „Roble“ signalisiert, dass der Wein in der Regel nur 3 bis 4 Monate Eichenfass abbekommen hat, also unter den Anforderungen einer Crianza liegt.

Ein paar Tipps für die Auswahl des Weins zu Ihren spanischen Speisen

Foto: Unsplash-Stefan Schauberger

Zu beachten bei der Weinauswahl ist auch die Zubereitungsart, Gewürze, Soßen und Beilagen entscheiden oft, ob aus Speise und Wein eine gelungene „Maridaje“ wird.

Foto: Unsplash-Stefan Schauberger

Frische Weißweine:

Foto: Pixabay-Tncarlos

Tortilla, Almejas a la Marinera, Tintenfisch, Muscheln-Meeresfrüchte, Weißfisch, Fisch-Tapas, Frischkäse, Salate, Pasteten.

Gehaltvolle Weißweine:

Foto: Unsplash-Stefan Schauberger

Ziegenkäse, Gemüse, weißes Fleisch, Paella, Pulpo, Reisgerichte, Dorade, Seezunge, Migas con Chorizo, grüner Spargel, Salat mit Frischkäse, Rosinen, Früchten und Nüssen.

Foto: Spanien aktuell ©

Rosé:

Foto: Pixabay-Atanas Paskalev

Gemüse, Teigwaren, Weichkäse, Weißfisch vom Grill, Lachs, Tortillas und Fruchtsalat.

Junger RotweinJoven und Roble:

Foto: Unsplash-Claudia Soares

Hartwurst wie Chorizo oder Salchichón, Käse-Manchego, Ibéricos, Lammfleisch, Paella, Pilzgerichte, Carne en Tomate, Albóndigas.

Crianza Wein:

Foto: Unsplash Delightin Dee

Gegrilltes Fleisch, Pincho Moruno, Braten, Pilzgerichte, Thunfischsteak vom Grill, deftige Eintöpfe, Porra Antequerana, würziger Hartkäse, Hartwürste wie Chorizo und Salchichón ,Serrano, Ibérico oder Bellota-Schinken.

Foto: Pixabay-CHUTTERSNAP

Reserva:

Foto: Pixabay-Engin Akyurt

Einfach gebratenes Lamm sowie saftige Lammkoteletts, Schweinefleisch, Käseplatte mit hartem und halbhartem Käse, Rotes Fleisch, Huhn, Gemüse und sogar Fisch wie Bonito oder Kabeljau z.B. vom Grill.

Foto: Unsplash-Mantra Media

Gran Reserva:

Foto: Pixabay-Reinhard Thrainer

Entenbrust, Eintöpfe, Wildfleisch (Hirsch, Wildschwein, Reh), Rabo de Torro, Lamm, Secreto Ibérico, Rindsragout, Lentejas con Chorizo, gereifter Käse, Cochinillo Asado , Dessert mit Bitterschokolade.

Foto: Unsplash-Louis Hansel

Vielleicht helfen Ihnen diese kleinen Tipps, bei der Wahl, den passenden Wein zu Ihren Speisen finden.

Foto: Unsplash-Holger Woizick

Machen Sie sich aber bitte nicht verrückt, wenn es um die richtige Kombination geht.

Im Zweifelsfall gilt „Probieren geht über Studieren“, denn das Wichtigste ist, dass Sie das Essen und Trinken sowie die Gesellschaft genießen und eine schöne Zeit haben.