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Anzucht, Aussaat, Kübel bepflanzen – nur mit welcher Erde? Wie können Blütenpracht und reichhaltige Ernten erzielt, gleichzeitig aber Natur und Umwelt geschützt werden? Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) erklärt, worauf es ankommt.

Dass es Spezialerde für die Anzucht, für Tomaten und Gemüse oder für Kübelpflanzen gibt, hat einen wichtigen Grund. Die verschiedenen Pflanzen haben unterschiedliche Ansprüche an die Nährstoffzusammensetzung oder den pH-Wert. Spezialsubstrate haben für diese Anforderungen die optimale Zusammensetzung und Struktur. Für die Anzucht und Aussaat in kleinen Töpfen oder Kübeln sind sie die richtige Wahl. Der Gartenboden hingegen ist fürs Hobbygärtnern und für Gemüsebeete meist gut geeignet und muss nur selten durch Spezialerde verbessert werden.

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Bei torffreien Produkten lieber zur Spezialerde greifen

Torf steckt in vielen gärtnerischen Produkten, doch seine Verwendung steht in der Kritik. Schon lange ist bekannt, dass Moore, in denen sich Torf bildet, einzigartige Lebensräume für viele Pflanzen und Tiere sind. Daher darf in intakten Mooren kein Torf abgebaut werden. Doch auch in bereits entwässerten Mooren ist CO2 gespeichert, denn der in den Pflanzen enthaltene Kohlenstoff ist im Torf konserviert. Wird der Torf abgebaut, wird CO2 freigesetzt. Aber was sind die Alternativen zu torfhaltiger Blumenerde? Grünkompost, Rindenhumus, Blähton, Holz- oder Kokosfaser – die Liste potenzieller Torfersatzstoffe ist lang, doch keiner kann alleine verwendet werden. Da insbesondere torffreie Substrate weniger universell einsetzbar sind als torfhaltige Produkte, empfiehlt es sich, torffreie Spezialerden zu verwenden. Diese sind genauer auf die Ansprüche bestimmter Pflanzenarten abgestimmt. Vor allem muss man bei torffreien Erden aber besonders darauf achten, dass die Pflanzen das richtige Maß an Wasser und Nährstoffen erhalten, sie müssen unter Umständen öfter gegossen und gezielter gedüngt werden.

Bio-Erde bedeutet nicht gleich torffrei!

Anders als bei Lebensmitteln ist die Bezeichnung „Bio“ bei Pflanzerde nicht gesetzlich geschützt. Bio-Erden haben häufig konventionelle Komponenten, enthalten aber nährstoffreichen Kompost und ausschließlich organische Dünger wie Guano oder Pferdemist. Doch Vorsicht: Auch Bio-Erde darf Torf enthalten. Ein Blick auf die Verpackung hilft!

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Reste aus dem Vorjahr mit neuer Erde mischen

Sind die angebrochenen Erdsäcke vom Vorjahr noch verwendbar? Ja! Allerdings verliert die Blumenerde bei langer Lagerzeit Nährstoffe und der pH-Wert kann sich ändern. Im Hobbygarten ist das jedoch nicht schlimm. Länger gelagertes Substrat kann mit neu gekaufter Erde gemischt werden. Eine Alternative ist die Kompostierung von altem Substrat auf dem Komposthaufen, um es wieder aufzuwerten.

Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)