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Nicht überall erstrahlen Tannenbäume, huschen Christkind oder Weihnachtsmann durch die Wohnung. Hier eine kleine Auswahl wie Weihnachten in der Welt gefeiert wird.

Spanien

Das wohl wichtigste Weihnachtsritual abseits des Kirchganges ist die Ziehung der Glückszahlen der Weihnachtslotterie.  Seit dem 19. Jahrhundert gibt es die spanische Lotterie und sie ist damit die älteste und größte Lotterie der Welt. Längst ist „El Gordo“ (Der Dicke) zu einem öffentlichen Großereignis geworden, welches üblicherweise am 22. Dezember stattfindet. Scharenweise treffen sich Menschen mit Bündeln von Lotteriescheinen und hoffen auf den ganz großen Gewinn!

Geschenke werden in Spanien von den Heiligen Drei Königen am 6. Januar gebracht. Diese Tradition folgt der biblischen Erzählung, in der die Weisen aus dem Morgenland dem Christkind die Geschenke brachten. Dazu findet in Spanien am 5. Januar immer eine große Parade statt, bei welcher Caspar, Melchior und Balthasar den Kindern am Straßenrand Süßigkeiten zuwerfen. In der darauffolgenden Nacht verstecken die Heiligen Drei Könige mit ihren Helfern die Geschenke in den Häusern.

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Italien

In Italien geht und fliegt eine liebenswert-zerstreute Hexe, die Befana, von Haus zu Haus und beschenkt die Kinder. Das geschieht allerdings erst am 6. Januar. Die Hexe suchte der Überlieferung nach eigentlich das Jesuskind, trödelte aber zu lange und kam so nicht rechtzeitig nach Bethlehem. Deshalb sieht sie noch heute in allen Häusern nach, indem sie auf ihrem Besen durch den Schornstein fliegt.

Griechenland

Den Griechen kennt man zu Weihnachten ihre Nähe zum Meer noch deutlicher an, als im restlichen Jahr. Manche Familien schmücken keinen Weihnachtsbaum, sondern behängen Boote mit festlicher Dekoration. Der Brauch lässt an die Seefahrer denken, die Weihnachten nicht zuhause, sondern auf einem Handelsschiff auf hoher See verbringen.

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Schweden

Am Nachmittag des 24. Dezembers, Punkt 15 Uhr sitzen die Schweden traditionell auf der Couch und schauen sich Jahr für Jahr die Abenteuer von Mickey Maus, Goofy & Co. an. Seit der Erstausstrahlung im Jahr 1960 des Disney-Specials „From All of Us to All of You»  ist die Sammlung von Zeichentrick-Kurzfilmen nicht mehr aus dem schwedischen TV-Programm wegzudenken.

Ungarn

In Ungarn beginnt die Weihnachtszeit offiziell mit dem 13. Dezember – dann ist St.-Luzien-Tag, kurz: Luca Napja. Unverheiratete Frauen sollen an diesem Tag nicht arbeiten, damit die Hühner im Stall mehr Eier legen. Die ledigen Ungarinnen treffen sich stattdessen zum Bleigießen. Dabei beschriftet jede von ihnen 13 Zettel mit verschiedenen Männernamen. Jeden Tag werfen sie einen Zettel nach dem Zufallsprinzip weg. Auf dem letzten Zettel soll der Name des zukünftigen Ehemannes stehen.

Und die Männer? Sie müssen bis Heiligabend einen Stuhl aus den unterschiedlichsten Holzsorten bauen – den sogenannten Luca-Stuhl. Die Arbeit am Stuhl wird ganz bewusst in die Länge gezogen, sodass der Stuhl genau zu Heiligabend fertig ist. Wer sich zur Mitternachtsmesse auf den Stuhl stellt, kann von dort oben angeblich Hexen unter den Anwesenden erkennen.

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Polen

In Polen gibt es den Brauch, Stroh unter das Tischtuch zu legen. Jeder Gast zieht an einem Halm und dann wird verglichen, wer das kürzeste und wer das längsten Strohteilchen hat. Die Länge des gezogenen Halms soll Auskunft über die zu erwartende Lebensspanne der betreffenden Person geben.

Mexiko

In Mexiko gibt es viele Weihnachtsbräuche. Einer davon ist Las Posadas. Las Posadas ist ein Brauch, der auf den vorkolonialen Glauben der Azteken zurückgeht. Diese feierten vom 16. Dezember bis zum 26. Dezember die Ankunft ihres Gottes „Huitzilopochtli”. Dabei ist es üblich, während der neun Tage vor Weihnachten mit Liedern und Kerzen an den Haustüren von Freunden und Bekannten um Herberge zu bitten, um dann gemeinsam feiern zu können.

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Japan

In Japan drängen zu Weihnachten Scharen von Menschen zur Fast-Food-Kette „KFC”. Denn sie alle wollen „Kurisumasu ni wa kentakkii”, auch bekannt als „Kentucky zu Weihnachten”. Das Weihnachtshähnchen geht auf eine Werbekampagne aus dem Jahre 1974 zurück und seitdem verzeichnet KFC in Japan Rekordumsätze an Heiligabend.

Brasilien

In Brasilien wird der Papai Noel, der Nikolaus, wie ein Star per Helikopter eingeflogen. Landeplatz ist das Estádio do Maracanã, eines der größten Fußballstadien der Welt. Hier findet dann eine Party mit Showeinlagen, feierlichen Ansprachen und natürlich Geschenken statt. Weil es in Brasilien an Weihnachten warm ist, wird für diesen Anlass alles mit Blumen geschmückt.

Venezuela

Im venezolanischen Caracas packen die Menschen ausgerechnet zu Heiligabend die Inlineskates aus und rollen damit in die Kirche. Wieso sich diese Tradition durchgesetzt hat, weiß niemand so genau. Trotzdem machen alle mit – sogar die Stadtverwaltung. Zu Weihnachten werden deswegen Straßen für Autos und Busse gesperrt, damit der lustigen Inlineskate-Gemeinschaft nichts passiert.