Aston Martin feiert 60 Jahre Volante-Geschichte mit einem automobilen Paukenschlag: dem neuen Vanquish Volante. Mit 835 PS und 1000 Nm Drehmoment ist der offene Supersportler nicht nur der bislang leistungsstärkste Cabrio-Aston, sondern auch das schnellste frontmotorisierte Serien-Cabriolet der Welt. Das britische Traditionshaus präsentiert ein Fahrzeug, das kompromisslos auf Fahrspaß, Design und technische Brillanz getrimmt ist – und dabei den Spagat zwischen Tradition und Innovation mit atemberaubender Eleganz meistert.
Offene Tradition auf neuem Niveau
Schon 1965 rollte mit dem „Short Chassis Volante“ das erste Fahrzeug mit diesem legendären Namenszusatz vom Band – ein eleganter Zweisitzer, der heute zu den seltensten Aston-Modellen überhaupt zählt. Nur 37 Exemplare wurden gebaut. Mit dem neuen Vanquish Volante führt Aston Martin diese Geschichte fort – jedoch auf einem völlig neuen Leistungsniveau.
Denn dieser Volante definiert „offenes Fahren“ neu. Kein Verdeck stört die Linienführung, kein Kompromiss schränkt die Dynamik ein. Mit fast identischem Gewicht zum Coupé und einem Design, das britischen Understatement-Charme mit muskulösem Auftritt verbindet, liefert der Vanquish Volante in jeder Hinsicht ab.
Herzstück: 5,2-Liter-V12 mit zwei Turboladern
Das technische Zentrum des offenen Kraftpakets ist ein neu entwickelter 5,2-Liter-V12 mit Biturbo-Aufladung. Mit seinen 835 PS (614 kW) und 1000 Nm Drehmoment katapultiert er den Vanquish Volante in eine eigene Liga. Die Kraft liegt bereits bei 2500 U/min vollständig an – und bleibt bis 5000 U/min konstant. Der Topspeed? Beeindruckende 344 km/h (214 mph) – offen, wohlgemerkt.
Dabei ist der Motor nicht nur eine reine Kraftmaschine, sondern auch Ausdruck von 25 Jahren kontinuierlicher V12-Entwicklung bei Aston Martin. Zum Vergleich: Der V12 im DB7 Vantage des Jahres 2000 leistete gerade mal 426 PS – der neue Vanquish Volante verdoppelt diesen Wert.
Fahrwerk und Dynamik: Hightech für höchste Ansprüche
Um diese Kraft auf die Straße zu bringen, vertraut Aston Martin auf ein ZF-Achtgang-Automatikgetriebe, das auf der Hinterachse montiert ist – für eine optimale Gewichtsverteilung. Ein elektronisches Hinterachs-Differenzial (E-Diff) sorgt dafür, dass die Kraft in Millisekunden verteilt wird: vollständig offen oder zu 100 Prozent gesperrt – je nach Fahrsituation.
Für die nötige Fahrstabilität sorgt eine ausgeklügelte elektronische Stabilitätskontrolle (ESP), die unter anderem zwischen den Fahrmodi Wet, On, Track und Off unterscheidet. In enger Abstimmung mit dem aktiven Fahrwerk, das auf neuen Bilstein DTX-Dämpfern basiert, lässt sich der Charakter des Fahrzeugs spürbar verändern – von komfortabel-gleitend im GT-Modus bis hin zu messerscharf im Sport+-Modus.
Besonderes Augenmerk legten die Entwickler auf die Torsionssteifigkeit. Durch gezielte Verstärkungen im Aluminium-Monocoque und eine durchdachte Verdeckkonstruktion wurde eine 75-prozentige Steigerung der Verwindungssteifigkeit gegenüber dem Vorgänger erzielt – ein Rekordwert für ein offenes Fahrzeug dieser Klasse.
Bremsen und Reifen: Sicher gebremst, optimal verbunden
Mit solcher Leistung braucht es standfeste Verzögerung. Daher kommt serienmäßig eine Carbon-Keramik-Bremsanlage zum Einsatz, die nicht nur 27 kg leichter ist als konventionelle Systeme, sondern auch hitzebeständig und extrem langlebig. Sie erlaubt zudem Torque Vectoring, also eine dynamische Bremsmomentverteilung zur Verbesserung der Stabilität beim Einlenken. Auch bei der Reifenwahl überlässt Aston Martin nichts dem Zufall: In Zusammenarbeit mit Pirelli entstand ein speziell auf den Vanquish abgestimmter P ZERO™, verfügbar sowohl in Sommer- (PZ4) als auch Winterausführung. Damit bleibt der Volante bei jedem Wetter fahraktiv – zumindest wenn man den Mut zum Offenfahren im Winter mitbringt.
Design: Klassisch britisch – modern interpretiert
Optisch ist der Vanquish Volante ein echter Blickfang. Die Linien sind muskulös und fließend zugleich. Typische Aston-Martin-Elemente wie die thermodynamischen Lufteinlässe auf der Motorhaube, der breite Kühlergrill und das elegante Heck mit angedeutetem Kammheck sorgen für eine kraftvolle Silhouette. Neu gestaltete Matrix-LED-Scheinwerfer, ein dezentes „V12“-Emblem an den Flanken und versenkbare Türgriffe runden das Bild ab.
Das Stoffverdeck – technisch ein sogenanntes K-Fold-System – öffnet sich in nur 14 Sekunden und verschwindet mit einer Rekord-Stapelhöhe von nur 260 mm elegant unter dem Tonneau. Es lässt sich sogar per Funkfernbedienung bedienen – bequem vom Café-Tisch aus.
Interieur: Luxus trifft Leistung
Im Innenraum setzt sich das kompromisslose Konzept fort: Aston Martin hat den Vanquish Volante als echten Zweisitzer konzipiert, mit einem Cockpit, das auf den Fahrer zugeschnitten ist. Das neue Interieurdesign stammt direkt vom Coupé und vermittelt mit einem abgesenkten Mitteltunnel ein großzügiges Raumgefühl.
Materialwahl und Verarbeitung sind auf höchstem Niveau: feinstes Leder, Aluminium-Akzente und eine durchdachte Ergonomie schaffen ein Ambiente, das gleichermaßen sportlich wie luxuriös ist. Modernste Infotainment-Systeme, ein aufwendiges Soundsystem – das allerdings fast überflüssig wird, wenn der V12 seine Stimme erhebt – und maßgeschneiderte Details machen jede Fahrt zum Erlebnis.
Für audiophile Enthusiasten gibt es sogar eine optionale Titanium-Abgasanlage, die nicht nur 10,5 kg Gewicht spart, sondern auch den charakteristischen Sound des V12 noch intensiver erlebbar macht – besonders mit offenem Dach.
Ein Denkmal der Fahrfreude
Der neue Aston Martin Vanquish Volante ist mehr als nur ein offenes Coupé. Er ist eine Hommage an 60 Jahre Volante-Geschichte – und ein Ausblick auf das, was moderne Luxus-Sportwagen heute leisten können. Mit seltener Eleganz, überragender Technik und einem Sound, der unter die Haut geht, stellt dieser Roadster eine neue Benchmark in seiner Klasse dar.
Wie sagte Aston-Martin-Chef Adrian Hallmark treffend:
„Mit dem Vanquish Volante erheben wir die offene Fahrkultur in neue Sphären. Ein würdiger Erbe – und ein mutiger Schritt in die Zukunft.“
Text – Cesar Certier – Spanien aktuell ©
Fotos: Aston Martin – Media ©