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Um den Ursprung der Tapa ranken sich verschiedene Legenden

Nach einer der bekanntesten Versionen soll sie auf das Mittelalter und die Regentschaft von Alfons X. dem Weisen im 13. Jahrhundert zurückgehen. Der Monarch verfügte, dass in den kastilischen Wirtshäusern Wein nur noch zusammen mit einer Kleinigkeit zu essen serviert werden sollte, um zu vermeiden, dass der Wein zu schnell zu Kopf steigt. Über die Öffnung des Weinkrugs oder Weinglases wurde ein Deckel (tapa = Deckel) gelegt, um auf diese Weise zu vermeiden, dass Insekten oder Staub in das Getränk gelangen. Andere Autoren wiederum führen den Ursprung der Tapa auf die Provinz Cádiz zurück, auf einen Besuch der katholischen Könige, die unterwegs von Isla León (dem heutigen San Fernando) Halt machten.

In der Taverne, in der sie abstiegen, schwirrten ungeheuer viele Fliegen herum. Aus diesem Grund bat Ferdinand II. von Aragón, dass der Wirt sein Weinglas mit einer Scheibe Wurst abdecken möge. Der Wirt kam dieser Bitte nach und deckte das Glas des Monarchen mit einer Salamischeibe und den Worten ab: «Hier haben Sie Ihren Deckel, Majestät».

 

Durch die Tapas-Bars und Restaurants

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Auf einem Streifzug durch die Tapas-Bars und Restaurants lernt man nicht nur die Gastronomie und deren Eigenheiten näher kennen, sondern kann auch selbst die verschiedenen Spezialitäten der spanischen Küche verkosten und das zu einem wahrhaft günstigen Preis.

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Die Tapa: Ein kulinarischer Brauch, eine Form der Verkostung von Gerichten aus der kulinarischen Vielfalt Andalusiens-Spaniens und des geselligen Charakters der Andalusier.

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Tapas kann man nicht nur in den zahlreichen andalusischen Bars, Tavernen oder Kneipen genießen, sondern auch in den Restaurants der besten Köche Andalusiens, die angesichts ihrer großen Anziehungskraft und Beliebtheit keine Zeit verloren und sie auf ihre Speisekarten setzten, sowie in den sogenannten Gastro-Bars, die der Allgemeinheit die Haute Cuisine in Form von Autoren-Tapas zugänglich machen.

In allen diesen Lokalitäten werden Unmengen an kalten oder warmen, einfachen oder raffinierten, saisonalen, zu bestimmten Festen zubereiteten Tapas usw. angeboten. So gibt es sie in allen Variationen, von den klassischen Tafeloliven  bis hin zu den ausgefeiltesten Tapas, die die Haute Cuisine in Miniaturform nachstellen.

In manchen Regionen Andalusiens werden die Tapas gratis zum Getränk gereicht. Dies ist in den Provinzen Almería, Granada und Jaén der Fall.

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Normalerweise ist es der Kellner oder Eigentümer der Bar, der die Tapa aussucht und der Gast respektiert diese Auswahl, obwohl man manchmal auch von einer Liste aussuchen kann.

Jede Provinz Andalusiens hat ihre eigenen spezifischen Tapas.

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Selbstverständlich gibt es jedoch auch landestypische Tapas wie Kartoffelomelette, russischer Salat (dieser wurde in einigen Restaurants wegen des Angriffs auf die Ukraine in „klassischer spanischer Salat umbenannt “), Schinken, Käse….

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In Almería sind insbesondere die Migas mit, der frittierte Fisch und natürlich die unvermeidlichen belegten Brötchen namens Cherigan hervorzuheben.

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Jaén wartet mit Patatas a la pobre (Arme-Leute-Kartoffeln) die es in verschiedenen Versionen gibt, frittierten Saubohnen und dem Pipirrana-Salat auf.

Foto: Pixabay Patatas a la pobre

In Cádiz genießt man Fisch sowie die ausgezeichneten Meeresfrüchte der Küste zusammen mit den hervorragenden Weinen der Provinz.

Der Salmorejo und der Flamenquín erwartet Sie in Córdoba und z.B. der Ajoblanco, Albondigas, Boquerones en Vinagre….. in Málaga, einer Region mit herrlichem Fisch und den typischen Espetos de Sardinas (Sardinen auf Spießen).

In Huelva sollte man auf keinen Fall die Garnelen, Kaisergranaten, Langusten und Purpurschnecken verpassen, ganz zu schweigen vom beliebten Jabugo-Schinken.

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In der Küche Granadas zählen die Saubohnen à la Granadina, die Tortilla Sacromonte und die Patatas a la pobre zu den bekanntesten Tapas.

In Sevilla kann man sich durch alle möglichen Tapas schlemmen, angefangen bei den üppigen Eiern auf Flamenco-Art oder gekochtem Ochsenschwanz bis hin zu frittiertem Stockfisch, Spinat mit Kichererbsen oder einem üppigen belegten Brötchen.

Tabancos und Tavernen

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In Jerez de la Frontera (Cádiz) ist die Tapa eng mit einer bestimmten Form von Lokal verbunden, das sehr typisch für die Stadt ist, einem ganz besonderen Treffpunkt, an dem die Zusammenkunft mit Freunden zu Wein, Tapas und einfachen Gerichten im Mittelpunkt steht.

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Die Rede ist hier von den sogenannten Tabancos, Lokalen, die Fassweine in kleinen Gläschen servieren, zu denen Tapas aus luftgetrockneter Wurst sowie einige hausgemachte Eintöpfe serviert werden.

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Es gibt sogar eine Tabanco-Route, die einen Rundgang durch die Geschichte der Stadt anhand dieser typischen Lokale anbietet, die den Wein in übereinander und in Reihen aufgestapelten kleinen Fässern lagern, aus denen der Wein direkt ins Glas gezapft wird. Das Gegenstück zum Tabanco von Jerez sind die Tavernen in Córdoba. Tatsächlich bilden in der Stadt der drei Kulturen Tapa, Taverne und Geselligkeit eine unzertrennliche Einheit und verkörpern eines ihrer Markenzeichen. Ihre Entstehung verdanken die Tavernen dem Wein, der in den von den Römern so benannten Häusern verkauft wurde.

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In den alten Stadtvierteln wie San Andrés, San Lorenzo und vor allem in Santa Marina findet man die meisten dieser Lokale, an denen die Zeit scheinbar spurlos vorübergegangen ist.

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In der Regel handelt es sich um Lokale mit traditionellem Flair, mit einem typischen Innenhof, mit Blumentöpfen, Keramiken, alten Fotografien und Stierkampfplakaten in denen natürlich weder der Salmorejo, noch der Flamenquín, der Cochifrito, der frittierte Fisch, die kleinen Saubohnen- Dicke-Bohnen mit Schinken, der Ochsenschwanz, das Ratatouille mit Ei etc. nicht fehlen dürfen.

Viel Spaß beim Tapan !

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