Foto: epfl.ch

Ein Material, das Transparenz und den sogenannten Moiré-Effekt kombiniert, um Bilder zu erzeugen: Das haben Schweizer Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne http://epfl.ch realisiert. Angewandt bei Banknoten oder Dokumenten, wären diese Bilder ein Schutz vor Fälschungen. Die Entwickler können sich auch vorstellen, die Technik im Deko- und Kunstbereich einzusetzen.

Überlagerung von Mustern

Der Moiré-Effekt ist bestens bekannt aus dem Fernsehen. Karierte oder gestreifte Kleidung erzeugt auf dem Monitor ein grobes Raster, oft farbig unterlegt. Es entsteht durch Überlagerung der Muster mit den Linien, aus denen sich das Fernsehbild aufbaut. Bei der vermeintlichen Bildstörung handelt es sich um eine Interferenzerscheinung. Das Geheimnis der Forscher: Sie lösen den Moiré-Effekt gezielt aus, sodass ein Bild entsteht.

Foto: Wikipedia-Moiré-pattern Autor-Anton (rp) 2004

Um das Material setzen die Wissenschaftler eine flache transparente Unterlage. Auf beiden Seiten erzeugen sie ein kompliziertes Netzwerk aus zylindrischen Mikrolinsen. Dazu setzen sie spezielle Mikrofabrikationstechniken ein. „Der Durchmesser der Linsen liegt in der Größenordnung von fünf Mikrometern. Das ist extrem klein», sagt EPFL-Doktorand Thomas Walger. Das Muster, nach dem die Linsen aufgebracht werden, errechnen die Forscher mithilfe eines Algorithmus, den sie speziell für diese Aufgabe entwickelt haben.

Lichteinfall bestimmt Bilder

Je nachdem, unter welchem Winkel das Licht diese Anordnung passiert, wird ein klares Bild sichtbar, das sich auch farblich verändern kann. Man könnte es auch für ein Hologramm halten, das heute schon genutzt wird, um das Fälschen etwa von Geldscheinen oder Ausweisen zu erschweren. Forschungsleiter Roger Hersch und Jürgen Brugger präsentierten schon 2013 ein Anti-Fälschungssystem, das auf dem Moiré-Effekt beruhte. Es war allerdings längst nicht so ausgereift wie die heutige Version. Die so erzeugten Bilder sind klar und deutlich zu sehen.

Quelle: Lausanne pte015