Die 194 Mitgliedsstaaten zahlen feste Pflichtbeiträge an die WHO, deren Höhe sich nach dem Wohlstand eines Landes richten. Daneben leisten viele Länder, Stiftungen und Unternehmen freiwillige Zahlungen, die allerdings häufig zweckgebunden sind.

Größter Beitragszahler war bis vor kurzem die USA mit zuletzt 294,4 Millionen US-Dollar für den Zeitraum 2020/21, dicht gefolgt von der Bill & Melinda Gates Foundation mit 280,90 Millionen US-Dollar.

Deutschland ist mit 135,7 Millionen US-Dollar fünftgrößter Beitragszahler. Aus dem privaten Sektor engagieren sich neben Gates unter anderem die Ikea Foundation mit 3,2 Millionen US-Dollar, aber auch Pharma-Unternehmen wie Bayer (2,1 Millionen) oder GSK (1,9 Millionen).

In der Kritik steht die WHO vor allem wegen der zweckgebundenen Zahlungen. Ein Land oder auch ein Unternehmen kann also zum Beispiel bestimmen, für welche Impfungen seine Fördersummen ausgegeben werden.

Seit dem Jahr 1993 ist die Höhe der Pflichtbeiträge eingefroren. Das hat dazu geführt, dass die Pflichtbeiträge heute nur noch etwa 20 Prozent des Gesamtbudgets der WHO ausmachen.

Als 2009 die Schweinegrippe ausbrach und ein kleines Gremium innerhalb der WHO den globalen Notstand ausrief, produzierten im Hintergrund schon die Pharmariesen ihre Impfstoffe.

Durch die von der WHO ausgelöste weltweite Panik wurden die Regierungen unter Druck gesetzt, möglichst rasch ihre Lager mit Impfstoffen und Medikamenten gegen die Schweinegrippe zu füllen.

Allein die Deutsche-Bundesregierung kaufte damals Impfstoffe und Grippemittel für 450 Millionen Euro. Als die von der WHO ausgerufene Pandemie ausblieb, mussten die Medikamente vernichtet werden.

Big Pharma hatte Milliarden verdient, wenngleich eine Untersuchungskommission zu dem Schluss kam, die Pharmaindustrie habe die WHO-Entscheidungen zur Schweinegrippe nicht beeinflusst.

Big Food und Big Pharma finanzieren die WHO

Bill Gates erwirtschaftet seine Milliarden durch Kapitalanlagen in bestimmten Industriezweigen. Kritiker bemängeln, dass diese Branchen allesamt etwas mit krankmachenden Bedingungen zu tun haben. So hält die Gates Stiftung Aktien von Coca Cola im Wert von 500 Millionen Dollar und Aktien des weltgrößten Supermarktkonzerns Walmart im Wert von einer Milliarde Dollar.

Hinzu kommen Beteiligungen an den Nahrungsmittelkonzernen Pepsi Co, Unilever, Kraft-Heinz, Mondelez und Tyson Foods; an den Alkoholkonzernen Anheuser-Busch und Pernod; an den Pharmakonzernen Glaxo Smith Kline, Novartis, Roche, Sanofi, Gilead und Pfizer.

Die Stiftung hält außerdem Anteile im Wert von fast zwölf Milliarden Dollar am Berkshire Hathaway Trust des Investors Warren Buffett. Der Trust wiederum besitzt Aktien von Coca Cola im Wert von 17 Milliarden Dollar und von Kraft-Heinz im Wert von 29 Milliarden Dollar.

Für die Gates Stiftung heißt das: Je mehr Profite die genannten Konzerne machen, desto mehr Geld kann sie für die WHO ausgeben.

Für die WHO bedeutet es: Mit jeder Maßnahme gegen gesundheitsschädliche Aktivitäten der Süßgetränke-, Alkohol- und Pharmaindustrie würde die WHO die Gates Stiftung daran hindern, Spenden für die WHO zu erwirtschaften. Kurz, die Weltgesundheitsorganisation steckt in einem klassischen Interessenskonflikt, der sie in ihren Handlungsmöglichkeiten schwächt und der angesichts ihrer finanziellen Abhängigkeit von der Gates Stiftung kaum aufzulösen ist.

Coca Cola lehnt übrigens die ab November  empfohlene Nutri-Score-Lebensmittelampel ab. Kann man aus Sicht des Konzerns nachvollziehen, denn würde Coca Cola sich für den Nutri-Score entscheiden, müsste das Unternehmen die meisten Produkte aus dem eigenen Haus mit der schlechtesten Bewertung versehen, nicht gerade die beste Publicity.

Aggressives Marketing von zucker-, fett- und salzreichem Junkfood hat dazu geführt, dass heute zwei Milliarden Menschen übergewichtig sind; 2016 starben alleine in China 1,3 Millionen Menschen an Diabetes.

Vom Einfluss der Nahrungsmittelindustrie auf die WHO und der weltweiten Pandemien- Fettleibigkeit und Diabetes profitiert derweil auch Big Pharma.

Besonders gewinnträchtig sind unter anderem Medikamente gegen Folgeerkrankungen falscher Ernährung. Der weltweite Umsatz mit Diabetes-Medikamenten lag 2017 bei rund 55 Milliarden US-Dollar.

Gesundheitsexperte Thomas Gebauer von der Hilfsorganisation Medico International spricht von einer fast schon perversen Arbeitsteilung: Die Konzerne verdienen doppelt: zum einen mit der Verursachung und zum anderen mit der Behandlung des Problems.

WHO knows what’s coming next !?! Stay strong !!!