Positive Wirkung ist laut aufwendigem Projekt der University of Birmingham größer als gedacht
Die künstliche Manipulation von Wolken ist effektiver bei der Kühlung der Erde als erwartet. Laut Geowissenschaftlern der University of Birmingham lässt sich die Einstrahlung von Wärmeenergie durch Wolken um zehn Watt pro Quadratmeter reduzieren. Zum Vergleich: Die Wärmeenergie, die der Erde pro Quadratmeter zusätzlich zugeführt würde, wenn sich die CO2-Emissionen verdoppeln würden, läge bei 3,7 Watt. Heute liegt die Sonneneinstrahlung in Mitteleuropa bei strahlend blauem Himmel und Höchststand der Sonne bei etwa 1.000 Watt pro Quadratmeter.
Wolken über Great Barrier Reef
Beim Wolken-Engineering werden winzige Partikel, sogenannte Aerosole, in die Atmosphäre gesprüht, wo sie sich mit den Wolken vermischen und diese aufhellen und verdichten. Dies erhöht die Menge an Sonnenlicht, das die Wolken reflektieren. Andererseits verringern Wolken die Abstrahlung von Wärme in den Weltraum. Nur wenn die Balance stimmt, kommt das Verfahren der Erde zugute. Experimente mit dieser Technik werden bereits in Australien durchgeführt, um die Korallenbleiche am Great Barrier Reef zu verringern.
Um Klarheit über die Effektivität der Beeinflussung von Wolken zu bekommen, haben die Forscher ein „natürliches Experiment» durchgeführt, bei dem sie Aerosole aus dem Ausbruch des Vulkans Kilauea auf Hawaii in Wolken sprühten, um die Wechselwirkungen zwischen diesen natürlichen Aerosolen, den Wolken und dem Klima zu erfassen. Mithilfe von maschinellem Lernen und historischen Satelliten- und Wetterdaten hat das Team ein Prognosemodell erstellt, das aufzeigt, wie sich die Wolken in Zeiten verhalten würden, in denen der Vulkan inaktiv ist.
Beeinflussung von Wolken trendy
Mit diesem Vorhersageinstrument haben die Experten die Auswirkungen auf die Wolken, die direkt durch vulkanischen Aerosol verursacht werden, eindeutig identifiziert. Sie konnten zeigen, dass die Wolkendecke in den Zeiten vulkanischer Aktivität relativ gesehen um bis zu 50 Prozent zunimmt, was regional eine Abkühlung um zehn Watt pro Quadratmeter ausmacht.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die marine Wolkenaufhellung als Klimamaßnahme wirksamer sein könnte, als Modelle bisher vermuten ließen», sagt Ying Chen, Assistenzprofessor für Atmosphärenwissenschaften. Die Forschungsarbeiten gehen einher mit einem zunehmenden Interesse an der Beeinflussung von Wolken zur Entlastung des Klimas in vielen Ländern der Welt.
Quelle: Birmingham pte001 https://www.birmingham.ac.uk/