Geschichte der Olivenblätter

Die heilende Wirkung der Olivenblätter kannte man bereits im Mittelalter. So verabreichte Hildegard von Bingen (1098-1179) Menschen, die unter Magen-Darm-Beschwerden litten, Olivenblättertee. Im Jahr 1850 wurden die ersten medizinischen Dokumentationen über Olivenblätter veröffentlicht.

In den Mittelmeerländern kommen Olivenblätter schon lange in der Naturheilkunde zur Anwendung. Um Fieber oder Bluthochdruck zu bekämpfen, bereitet man einen Tee aus Olivenblättern zu. Olivenblättertee weist eine goldgelbe Färbung und einen etwas bitteren Geschmack auf. Zur Entfaltung der wertvollen Wirkstoffe ist es wichtig, die Teeblätter mit einem Mörser gut zu zerkleinern. Bei der Zubereitung übergießt man für eine Teetasse einen Teelöffel Olivenblätter mit kochendem Wasser. Anschließend sollte der Tee nicht länger als vier bis acht Minuten ziehen, denn sonst wird sein Geschmack zu bitter. Es ist aber auch möglich, ein wenig Honig zum Versüßen hinzuzugeben. Im Sommer kann man den Olivenblättertee als Eistee zu sich nehmen oder ihn mit Fruchtsaft oder Mineralwasser mixen.

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Inhaltsstoffe und Wirkung

Antioxidantien

Zu den medizinisch wertvollen Inhaltsstoffen der Olivenblätter zählen vor allem Hydroxytyrosol und Oleuropein, bei denen es sich um Antioxidantien handelt. Weitere Stoffe der Blätter sind Flavonoide und Polyphenole.

Unter Antioxidantien, auch Oxidationshemmer genannt, versteht man Substanzen, die verhindern, dass es zu einer Verbindung zwischen empfindlichen Molekülen und Sauerstoff kommt.

Antioxidantien gelten auch als Radikalfänger, da sie in der Lage sind, freie Radikale an sich binden, wodurch deren schädliche Wirkung auf die Körperzellen unterbunden wird. Auf diese Weise lässt sich die Zerstörung der Zellen verhindern.

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Oleuropein

Ein besonders wichtiger Inhaltsstoff der Olivenblätter ist Oleuropein. Dieser Stoff hat hohen Anteil an der großen Widerstandskraft des Olivenbaums. So stellt der Baum die bittere Substanz zu seinem Schutz vor Bakterien und Insekten her.

Oleuropein findet man auch in Olivenöl, seine Konzentration ist in den Olivenblättern jedoch weitaus stärker.Zu den positiven Effekten von Oleuropein zählen seine entzündungshemmenden Eigenschaften. Darüber hinaus verfügt es über eine antivirale und antimykotische Wirkung. So eignet sich das Antioxidans gut zur Behandlung von diversen Viruserkrankungen. Außerdem sagt man Oleuropein eine beruhigende und entgiftende Wirkung nach.

Weitere positive Effekte sind die Stärkung des Immunsystems, das Absenken des Blutdrucks und des Cholesterinspiegels sowie die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels.

Durch die Förderung des Blutflusses beugt Oleuropein zudem Arterienverkalkung vor.