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Sam Houston State University beleuchtet Faktoren – Auswirkungen hängen von Alter und Land ab

Die Fälle von Cyber-Stalking nehmen ständig zu. Laut dem U.S. Department of Justice sind jährlich mehr als 1,3 Mio. Menschen davon betroffen. Bitna Kim von der Sam Houston State University hat jetzt jene Faktoren identifiziert, die beim Cyber-Stalking mit der Täterschaft und der Viktimisierung in Zusammenhang stehen. Laut Kim ist es wichtig, besser zu verstehen, welche Faktoren zu einem derartigen Verhalten beitragen. Die Opfer leiden zwar unter keiner körperlichen Gewalt, die wiederholte und unerwünschte elektronische Kommunikation kann jedoch zu Angst und einem Gefühl der Unsicherheit führen.

Täter oft schwer ermittelbar

Die Täter hingegen lassen sich häufig aufgrund der Anonymität des Internets nur schwer ermitteln. Die Wissenschaftlerin hat fast 60 thematisch passende Studien aus dem Zeitraum 2002 und 2022 identifiziert. Mit 76 Prozent wurde der Großteil der Untersuchungen in den USA durchgeführt. Weitere Studien stammen aus Australien, Belgien, der Türkei, Kanada, Chile, Ägypten, England und Portugal. Die Teilnehmer umfassen Erwachsene und Jugendliche. Mittels eines dreistufigen meta-analytischen Ansatzes wurde die relative Gültigkeit von Prädiktoren beurteilt, die mit der Verübung und der Viktimisierung beim Cyber-Stalking in Zusammenhang stehen.

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Dazu gehören Bereiche wie die sozioökonomischen Faktoren einer Person, also Alter, Geschlecht, Sexualität und Ethnizität. Hier kamen vor allem frühere Erfahrungen mit Cyber-Crime und Zum-Opfer-Werden sowie Erfahrungen, die offline gemacht wurden, in der wissenschaftlichen Untersuchung zum Tragen. Zu den Risiken gehörten antisoziale Verhaltensmuster oder Haltungen, das familiäre Risiko oder Bindungsprobleme sowie Schutzbereiche. Ziel der Untersuchung war es, die Beziehung zwischen einem möglichen Risikofaktor oder einem schützenden Faktor und dem Cyber-Stalking festzustellen.

Erfahrungen machen verletzlich

Der Bereich des Hintergrundes hat die größte Auswirkung auf Täter und Opfer. Darauf folgt der Risikobereich. Die restlichen Bereiche spielen dabei keine signifikante Rolle. Die Folgen von Hintergrund und Risiko variieren abhängig vom Alter der Teilnehmer und dem jeweiligen Land. Daher sollten laut Kim dringend Studien durchgeführt werden, die auf die Gegebenheiten in den verschiedenen Ländern eingehen. Zu den weiteren Ergebnissen der Studie gehört, dass Personen, die sich im Internet aggressiv verhalten, selbst dem Risiko aussetzen könnten, zum Opfer von Cyber-Stalking oder der Rache ihrer Opfer zu werden. Beleidigende Erfahrungen, online und offline, stehen hochgradig mit Cyber-Stalking-Viktimisierung in Verbindung.

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Psychologische Merkmale und Eigenschaften der Persönlichkeit, wie Stress, Angstgefühle und Depressionen, korrelieren oft mit Täterschaft und Opfersein. Das gilt auch für Merkmale der Beziehung wie das Verhalten beim Fremdgehen, Eifersucht und Drohungen. Schließlich hat sich Cyber-Stalking mehrfach als durchaus ähnlich dem Stalking, das offline stattfindet, erwiesen. Dazu zählen antisoziale Muster wie Risikoverhalten, Alkoholprobleme, eine Tendenz zu körperlichen Auseinandersetzungen oder die Wahrscheinlichkeit des Tragens einer Waffe. Auch diese Faktoren hatten wieder bei Tätern und Opfern Gültigkeit. Details sind im „Journal of Criminal Justice» nachzulesen.

Quelle: Huntsville pte021 www.shsu.edu