Foto: La Alcazaba de Antequera, Pixabay-Makalu

Antequera befindet sich im „Herzen von Andalusien” und ist unter diesem Namen wegen der geographischen Lage im Kreuz derjenigen Straßen, die Sevilla, Malaga, Granada und Cordoba verbinden sowie wegen seines historischen und artistischen Erbes bekannt.

Die Stadt Antequera ist eine der größten Gemeinden der Provinz Malaga und ausgedehntesten Städte Spaniens. Schon seit jeher ziehen zahlreiche Reisende durch die Provinz und hinterlassen ihre Spuren und damit einen großen Reichtum an kulturellem Erbe in der Gemeinde.

Antequeras Geschichte

Die Zone von Antequera war bereits seit der Altsteinzeit bewohnt dank des Reichtums an Natur und den dortigen Bedingungen, die ideal zum Überleben waren. Es tun sich besonders die Kulturen der Bronzezeit hervor, aus der zahlreiche Überbleibsel erhalten sind wie der Dolmen von Menga, Viera, El Romeral (in unmittelbarer Nähe zu Antequera) und El AIcaide (nahe Villanueva de Algaidas). Die Dolmen sind auf 2.500 bis 2.000 Jahre v. Chr. datiert, wobei es Historiker gibt, die der Meinung sind, dass sie sogar auf 4000 Jahre v. Chr. zurückgehen.

Die Gründung von Antequera, wie wir es heute kennen, geht einher mit dem Erscheinen der römischen Provinz Antikaria, wo außerdem das einzige Collegium Pontificum (Gremium sakraler Beamter zu Zeiten des römischen Reiches) der Kaiser existierte.

Quellen zufolge stammt der Name „Antikaria” von Antia und Aquaria. Ersteres ist dem Dorf gewidmet, das sich ursprünglich dort befand und von dem man glaubt, dass auf dessen Überresten Antikaria erbaut wurde. Letzteres wiederum betrifft die Topographie der Stadt und drückt ihre Fülle an Wasserressourcen aus.

Während der arabischen Invasion hieß die Stadt Medina Antaqira und seit Mitte des 13. Jahrhunderts erkannte die kastilische Krone ihre strategische Bedeutung an. Antaqira wurde am 16. September 1410 durch Don Fernando zurückerobert (dessen Beiname „der von Antequera” lautete).

Obwohl alle Epochen mit einem wichtigen Erbe für die Gemeinde Antequera beigetragen haben, sticht besonders die christliche Reconquista (Rückeroberung des von Mauren besetzten Spaniens) hervor, im Zuge derer Antequera sich zu einer der wichtigsten Städte Andalusiens entwickelte, da es wirtschaftlicher Dreh- und Angelpunkt zwischen Sevilla, Granada, Malaga und Cordoba war. Während der christlichen Herrschaft wurden zudem wichtige Bauten und Erweiterungen der städtischen Zone der Gemeinde unternommen. Am 9. November 1441 wurde sie offiziell zur Stadt ernannt.

Foto: Unsplash-Enric Domas

Sehenswürdigkeiten

Antequera ist die Stadt mit den meisten Sehenswürdigkeiten in Andalusien: 75% des historischen und künstlerischen Erbes der Provinz Malaga befinden sich an diesem Ort. Zu diesem Erbe zählen unumgängliche Besuche, die Sie machen sollten, wenn Sie es hautnah erleben möchten.

Von den vielen Sehenswürdigkeiten die man in Antequera besuchen kann, haben wir ein paar für Sie ausgewählt:

Foto: Parque Natural Torcal-Junta de Andalucia
  • Der Naturpark Torcal de Antequera gehört seit 2016 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Er ist durch einen langjährigen Prozess entstanden, in dem sich dank der Karbonatablagerung Sedimente auf verschiedenen Ebenen ansammeln, die die Schichten gebildet haben. In diesem Naturpark leben viele verschiedene Arten von Wirbeltieren – insgesamt 116 – darunter Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere. Auch für viele verschiedene Vogelarten stellt der Park einen Lebensraum dar, wie den schwarz-blonden Steinschmätzer, den Uhu, den Steinkauz, den Turmfalken, die Felsenschwalbe und weitere kleinere Arten zum Beispiel. Unter den Reptilien finden sich die Zauneidechse, die Leiternatter oder Bastardnatter und die Stumpfnasenviper und zu den Säugetieren des Parks gehören die Wühlmaus, der Fuchs, der Dachs, das Wiesel und das Kaninchen. Auch die Pflanzenwelt ist mit 664 Arten sehr vielfältig vertreten. Außerdem können Sie an diesem Ort die archäologische Stätte Dólmenes de Antequera, einen megalithischen Komplex, in dem man den Dolmen de Menga, den Dolmen de Viera und den Tholos del Romeral sehen kann, besichtigen.
Foto: Dólmenes de Antequera-Pixabay
  • Die archäologische Fundstätte Dólmenes de Antequera ist ein Beispiel für europäische Megalithkunst, deren Wert aufgrund ihrer Monumentalität und einzigartigen Ausrichtung sehr außergewöhnlich ist. Die Bedeutung diese Gebiets wird durch die Tatsache unterstrichen, dass es 2016 von der UNESCO zum Weltkulturerbe als einer der bemerkenswertesten architektonischen Komplexe der Vorgeschichte in Europa erklärt wurde. Das Gebiet besteht aus drei megalithischen Monumenten: die beiden Dolmen von Menga und Viera und die Tholos von Romeral. Der wohl spektakulärste von ihnen ist der etwa 6000 Jahre alte Dolmen von Menga, der sich jeden Tag mit Blick auf die „Peña de los Enamorados» erhebt. Zusammen mit anderen Naturdenkilómetrosälern wie El Torcal de Antequer, den Dolmen von Antequera und der Peña de los Enamorados bilden sie eine Gegend, die als Sitio de los Dólmenes bekannt ist.
Foto: Alcazaba-Unsplash-Enric Domas
  • Die Monumentalanlage der Alcazaba, die 1985 zum Kulturgut erklärt wurde, hat drei große Türme: den Torre del Homenaje mit der Uhr Papabellotas, den Torre Blanca, der mit dem vorherigen Turm durch einen Mauerabschnitt verbunden ist, und den Torre Torcida, einen zylindrischen Turm, der nicht mit der Mauer verbunden ist.
Foto: Museo Municipal-Palacio de Nájera-Turismo y Planificación Costa del Sol
  • Das Museo Municipal (städtisches Museum). Dieses Museum, das sich im Palast Nájera (18. Jahrhundert) befindet, ist eines der herausragendsten Museen in Andalusien und zeigt die Geschichte Antequeras und seiner Ländereien dank seiner großen Auswahl an archäologischen, historischen und künstlerischen Relikten. Es bietet einige Ateliers und einen 360º Immersive Room, um digital den „Correr las Vegas” (Lauf durch die Flussaue) zu erleben, der typisch ist für die Semana Santa (Heilige Woche) in Antequera.
  • Der Convento de Belén (Konvent von Belen), bekannt für seine Mantecados (Buttergebäck) und andere, hochwertige Handarbeiten, die man im Inneren kaufen kann – hergestellt von den Nonnen, die im Konvent leben.
Foto: Real Colegiata de Santa María la Mayor-Turismo de Antequera
  • Die Stiftskirche Real Colegiata de Santa María la Mayor, das wichtigste Renaissance-Gebäude (aus dem 16. Jhd.) der Stadt, die erste Säulenkirche Andalusiens und außerdem eine der ersten überhaupt in ganz Spanien.
Foto: Real Colegiata de Santa María la Mayor- Turismo de Antequera
  • Der Plaza de San Sebastián: Hier finden Sie einen Renaissance-Brunnen in der Mitte des Platzes sowie die Stiftskirche Colegiata de San Sebastián.
  • Der Convento de San José y Museo Conventual de las Descalzas, gegründet durch die Unbeschuhten Karmelitinnen der Heiligen Teresa im Jahr 1632. Im Konvent stechen besonders Werke wie “Virgen con el Niño adorados por San Miguel, San Gabriel, San Ildefonso y Santa Catalina” heraus. Im Museum können Sie eine große Zahl an Kunstwerken betrachten, die die Karmelitinnen im Laufe der Zeit verwahrt haben.
  • Das Real Monasterio de San Zoilo (königliches Kloster von San Zoilo), auch bekannt als Monasterio de San Francisco (Kloster des Heiligen Franziskus), da es im 16. Jahrhundert von den Franziskanern gegründet wurde. Dieses Kloster wurde zum kunsthistorischen Denkmal ernannt.
Foto: Arco de los Gigantes- Diputation de Malaga
  • Der Arco de los Gigantes: Ein Bogen von mehr als 2 Metern Dicke. In diesem finden sich Inschriften, die sich auf das römische Anticaria und weitere Städte beziehen, die es in jener Epoche umgaben, sowie eine Widmung an König Felipe II.
  • Die Capilla-tribuna de la Virgen del Socorro (Emporenkapelle der Jungfrau von Socorro): Um zu dieser zu gelangen, muss man steile Straßen hinauf steigen. Die Aussicht jedoch ist jegliche Mühe wert!

Antequera hat viel zu bieten erkunden Sie die Stadt und verbringen Sie eine schöne Zeit…………

Weitere Informationen über Antequera erhalten Sie auf www.turismo.antequera.es/de/