Fast alles wird seit März 2020 desinfiziert um sich vor SARS-CoV-2 zu schützen, Schuhe, Fußmatten, Hände, etc., Kontaktflächen werden besprüht und abgewischt was das der Lappen oder die Sprühflasche hergibt. Für Desinfektions-Hypochonder gibt es sogar noch die ultimative Desinfektionskeule „Lejia“ Spaniens Allzweckwaffe auf Natriumhypochlorit-Basis also Chlorbleiche die seit 1889 nicht mehr wegzudenken ist aus Spaniens Haushalten. Mit „Lejia“ wird dann vom Desinfektions-Hypochonder auch Salat, Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und alles was sonst noch im Supermarkt eingekauft wurde in eine vermeintliche sterile Form gebracht und mit diesem Mittel in verdünnter Form abgewaschen, um sie von potenziellen Vieren zu befreien. Macht das die Lebensmittel gesünder und schmackhafter ?!

Das meint die *University of Zurich zu „Natriumhypochlorit“

Natriumhypochlorit entspricht dem auch im Haushalt verwendeten Javelwasser. Die Toxizität dieser Chlorverbindungen beruht auf der Fähigkeit, Chlor freizusetzen. Chlordämpfe entfalten starke Reizwirkungen auf Augen, Nasenschleimhaut und Atemwege. Bei schweren Vergiftungen kann eine bronchospastisch bedingte Dyspnoe, d. h. asthmaähnliche Anfälle, auftreten. Mit einer Latenz von 1 bis 3 Tagen ist auch die Bildung eines Lungenödems möglich. Die Inhalation von 1 bis 5 Vol.-% Chlor führt innerhalb weniger Minuten durch reflektorisch bedingten Atemstillstand zum Tode. Länger andauernde Einwirkungen niedriger Konzentrationen von Chlor verursachen Konjunktivitiden und Bronchitiden sowie die Entwicklung eines toxischen Lungenödems.

Und was sollte der Normale Desinfekteur beachten?!

Das Hamburger Umweltinstitut meint dies: Gesundheitsgefahren durch Desinfektionsmittel die in der Coronakrise in großen Mengen eingesetzt werden, etwa zur Handdesinfektion oder zur Desinfektion von Gegenständen und Böden. Dabei seien jedoch eine Reihe von Aspekten zu berücksichtigen, „die vielleicht im Eifer des Kampfes gegen die Pandemie zu wenig beachtet werden“ viele der Inhaltsstoffe von Desinfektionsmitteln seien krebserregend, sensibilisierend, allergieauslösend sowie lungen-, leber- und nervenschädigend. Dies gelte beim Einatmen des Nebels aus Sprühflaschen und bei der Anwendung auf der Haut. Zum Beispiel sei das verwendete Isopropanol weitaus giftiger als üblicher Trinkalkohol. Auch Aldehyde und Ketone wiesen genauso wie zusätzliche Prozess-Chemikalien und Duftstoffe ein erhebliches Gesundheitsrisiko auf. Durch die häufige Verwendung dieser fettlösenden Mittel werde zudem die Hautflora geschädigt. Dadurch könnten sich Resistenzen der entsprechenden Keime bilden und Dermatosen möglich werden. Durch die ausgetrocknete Haut besteht ein viel höheres Risiko, sich die schmerzenden Hände ins Gesicht zu reiben und auf diese Weise noch mehr Keime zu übertragen. Eine zur Linderung verwendete Feuchtigkeitscreme könne das Problem zusätzlich verschärfen, da die fetthaltige Außenseite des Coronavirus dadurch geradezu aktiv festgehalten wird.

Das hört sich auch eher ungesund an: Ein regelmäßiger Gebrauch von Desinfektionsmitteln erhöht das Risiko für die Entwicklung einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung aufmerksam unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie französischer, spanischer und US-amerikanischer Forscher, die 55.185 Krankenschwestern ohne COPD zu Studienbeginn über einen Zeitraum von acht Jahren (2009-2017) beobachtet haben). 663 Krankenschwestern entwickelten in dieser Zeit eine COPD. „Bei denjenigen Krankenschwestern, die mindestens einmal wöchentlich Desinfektionsmittel zur Oberflächenreinigung einsetzten, war das Risiko, eine COPD zu bekommen, um 22 Prozent erhöht“, berichtet Prof. Dr. med. Dennis Nowak, Kuratoriumsmitglied der Deutschen Lungenstiftung.

Haben Sie gewusst das zumindest ein spanischer Strand mit Natriumhypochlorit desinfiziert wurde !?  Der idyllische Strand von Zahara de los Atunes (Barbate, Cádiz) wurde am 26. April 2020 mit tausenden Liter Wasser auf einer 2%igen Bleichmittellösung auf einer Länge von 2 km besprüht. Anlass für diesen Wahnsinn war: „am 27. April sollten Kinder dort einen schönen Tag nach der durch Corona bedingten Quarantäne verbringen und dort einen sauberen virenfreien Strand vorfinden“. Ja, sauber und  virenfrei war der Strand nach dieser Aktion! Die Association of Environmental Volunteers Trafalgar de Barbate verkündete durch ihre Sprecherin-María Dolores Iglesias das traurige Ergebnis dieser Säuberung.

Mehrerer Seeregenpfeifer-Paare, die dort nisteten, waren tot, weiterhin hat es allen Insekten an diesem Strandabschnitt das Leben gekostet die Flora wurde ebenfalls stark geschädigt. All dies geschah ohne eine Genehmigung der Junta de Andalucía und wurde einfach so von der Gemeindeverwaltung von Barbate veranlasst was verschiedene Strafanzeigen nach sich zog. Was diese Wassermischung im Meer anrichtete wird derzeit noch untersucht.

Es sollte mal jemand bei „Villarriba» anfragen, ob dort ein bisschen Spülmittel übrig ist, mit Spülmittel und Wasser kann man  auch Hände, Flächen etc. von SARS-CoV-2  befreien. Strände sind aber auch von dieser Reinigungsvariante grundsätzlich ausgenommen.

* Universität ZüricH -Naegeli,H.Kupper Universität Zürich