Die letzten Jahre dachte ich stets, wenn ich am Ende des Jahres diesen Kommentar schreibe: „Was für ein mieses Jahr“, global betrachtet. Immer hegte ich die Hoffnung, dass das nächste global gesehen erfreulicher sein würde. Aber auch das Jahr 2023 hat erneut gezeigt, dass es immer noch schlimmer geht, global betrachtet.
Der Mensch besitzt eine einzigartige Form von Intelligenz, die sich durch komplexe Denkprozesse, Kreativität, Sprache und die Fähigkeit zur Problemlösung auszeichnet. In Bezug auf diese spezifischen Merkmale gilt der Mensch oft als das intelligenteste Lebewesen auf der Erde. Sollte jedoch die Intelligenz des Menschen global infrage gestellt werden?
Angesichts des verheerenden Zustands der Meere, die weiterhin und immer mehr vermüllt werden, von Glaubensrittern, die sich im 21. Jahrhundert aus religiösen und nicht-religiösen Gründen mit Raketen beschießen, wild morden und von Profitgeiern, die sich an diesen Kriegen bereichern. Ungesunde Lebensmittel, die mit Pestiziden sowie einer Vielzahl von Keimen und Giftstoffen belastet sind, werden von uns verzehrt. Wassermangel und der Umgang mit diesem kostbaren Gut, sowie Luftverschmutzung mit allem, was der Chemie-Zauberkasten zu bieten hat, sind nur einige Beispiele dafür, warum der Mensch möglicherweise zu den dümmsten Lebewesen auf diesem Planeten gehört – global betrachtet versteht sich. Denn er nutzt seine Fähigkeiten nicht. Wenn er jedoch seine Fähigkeiten, die er im Laufe der Evolution erworben hat, nutzen würde, müsste der Zustand auf der Erde und das Ambiente, in dem wir uns global betrachtet befinden, ein anderes sein. Oder?
Kommen wir nun zum angenehmen Teil meines Kommentars. Wie jedes Jahr ist der Dezember im Kommentar für die guten Nachrichten reserviert, denn diese zeigen, dass es für die Spezies Mensch doch noch Hoffnung gibt, global betrachtet, wenn er sich besinnt. Hier ein kleiner Auszug guter Nachrichten aus dem Jahr 2023.
Schutzabkommen für die Ozeane
Bisher war die hohe See immer ein rechtsfreier Raum, und das wurde von einigen ausgenutzt. Doch durch die Unterzeichnung des internationalen Abkommens zum Schutz der Weltmeere wird sich das jetzt ändern. Dieser Pakt sorgt für eine Grundlage für die Ausweisung von großen Meeresschutzgebieten. Das Abkommen wurde von rund 80 Staaten am 26. September unterzeichnet. Für die Ratifizierung waren 60 nötig.*
Wieder neue Arten entdeckt
Am Mekong entdecken Forschende immer wieder neue Pflanzen- und Tierarten. Innerhalb von nur zwei Jahren wurden in der Mekong Region in Südostasien insgesamt 380 neue Pflanzen- und Tierarten gefunden. Der Großteil wurde in Thailand und Vietnam, aber auch in Laos, Kambodscha und Myanmar dokumentiert, wie der WWF berichtet. Rund um den großen Fluss Mekong wurden seit 1997 rund 3.400 zuvor nicht bekannte Arten dokumentiert. Das Ziel soll laut dem WWF sein, diese biologisch wertvollen Gebiete über die Landesgrenzen hinaus zu schützen.*
Trinkwasser aus Wasserdampf
Weil die Entsalzung von Meereswasser energieaufwendig ist und salzige Rückstände produziert, haben Wissenschaftler ein neues System entwickelt. Mit diesem wird der natürliche Entsalzungsprozess genutzt, um Trinkwasser zu gewinnen. Wissenschaftler der University of Illinois at Urbana-Champaign (UIUC) um Praveen Kumar nutzen dafür den Wasserdampf, der in Gegenden mit hoher Sonneneinstrahlung verdampft und in die Höhe steigt. Der Dampf wird über dem Meer eingefangen und dann über ein Rohrsystem an Land transportiert. So kondensiert der Dampf und wird zu Trinkwasser. Um diese Methode effektiv zu machen und große Mengen Wasser zu erhalten, bedarf es laut der Forscher einer gigantischen Anlage. Dazu gehören Pipelines, die mehrere Kilometer lang sind, und eine Struktur, die den Wasserdampf einfangen kann. Berechnungen nach könnte eine Anlage zwischen 37,6 Milliarden und 78,3 Milliarden Liter salzfreies Trinkwasser pro Jahr produzieren.*
Ich wünsche Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen hoffnungsvollen Start ins Jahr 2024.
Kommentar: Kai Ertel für Spanien aktuell ©
*Quelle: nur positive nachrichten www.nur-positive-nachrichten.de