Im Sommer 2020 war es ja schon ganz schön warm: Deutschland konnte im Juli mit + 38,5 °C im südbadischen Rheinfelden aufwarten, Spanien hatte in der Region Murcia rekordverdächtige +44,4 °C.

Und wie wird es diesen Sommer? Was meinen Sie, werden diese Temperaturen noch getoppt !?!

In vielen Regionen der Welt wird es immer heißer – die Menschen leiden, viele sterben in Folge der gestiegenen Temperaturen. Das Klima in Europa wird in Zukunft wärmer, darüber sind sich die meisten Wissenschaftler einig. Auch Zeiten außerordentlich großer Hitze werden demnach deutlich häufiger auftreten als bisher. Diese könnten tödliche Konsequenzen haben: Bereits bei vergangenen Hitzewellen stiegen bei über 35 Grad Celsius die Todesraten proportional mit der Temperatur an.

Ein besonders hohes Risiko für einen Hitzetod besteht für Menschen über 65 Jahren: Sie sind nicht nur aufgrund ihres Alters empfindlicher. Die sozialen Veränderungen der letzten Jahrzehnte haben außerdem dazu geführt, dass viele Senioren heute allein und ohne Hilfe leben. Bereits während der Hitzewelle im Jahr 2003 war dies in Frankreich mitverantwortlich für die hohe Zahl der Todesopfer. Fast 15.000 Menschen starben dort aufgrund der außergewöhnlich heißen Tage im August. In Deutschland lag die Zahl der Toten durch die Hitze bei etwa 3.500, europaweite Schätzungen gehen von 70.000 Toten aus.

Hitzebedingte Gesundheitsprobleme sind, Kopfschmerzen, Kreislaufstörungen, Erschöpfung, Schlafmangel, dicke Beine. Viele fühlen sich so schlecht, dass sie sich krankmelden müssen. Heuschnupfen und Allergien nehmen zu, Bäume, Sträucher und Gräser blühen früher und verlängern die Saison für Betroffene.

Schwarzer Hautkrebs verbreitet sich zunehmend, die Menschen halten sich länger im Freien auf als in früheren Jahrzehnten. Das könnte ein Grund sein, warum laut Daten der Kaufmännischen Krankenkasse 2017 bundesweit 87 Prozent mehr Frauen und Männer diese Diagnose erhielten als noch zehn Jahre davor.

Tropische Infektionskrankheiten sind in ganz  Europa auf dem Vormarsch, seit einigen Jahren werden in Süddeutschland vereinzelt Mücken gefunden, die vor dem Klimawandel nicht dort leben konnten. Zum Beispiel die Tigermücke, Überträgerin des Dengue- und des Zika-Virus. Offenbar fühlt sie sich in Teilen Baden-Württembergs bereits wohl, denn laut Umweltbundesamt gibt es erste Berichte, dass Mücken hier überwintert haben. Das ist die erste Voraussetzung, damit sie heimisch werden. In Frankreich, Portugal, Spanien und in 16 weiteren europäischen Ländern gilt die Mücke bereits als etabliert.

Für die globale Ernährungslage könnte es durch den Klimawandel auch  kritisch werden. Ursache sind Veränderungen in der Dynamik des Jetstream, eines den Globus umspannenden Höhenwinds, der die Bewegungen von Hochs und Tiefs steuert. Hitzewellen könnten parallel in Weltregionen auftreten, die zusammen für ein Viertel der globalen Nahrungsmittelproduktion verantwortlich sind. Besonders anfällig hierfür sind der Westen Nordamerikas und Russlands, Westeuropa und die Ukraine. Das sind die Kornkammern der Erde.

Normalerweise geht man davon aus, dass geringe Ernteerträge in der einen Region durch gute Ernteerträge in einer anderen Region ausgeglichen werden. Die immer öfter auftretenden veränderten atmosphärischen Wellenmuster, die Hitzegebiete und Dürren an einem Ort festhalten, könnten in Zukunft zu Ernteeinbußen in mehreren der Kornkammern gleichzeitig führen – mit entsprechenden Risiken für die globale Nahrungsmittelversorgung. Knappheiten und Preissteigerungen treffen dadurch unter Umständen auch Regionen, die von der Extremhitze nicht betroffen sind. Bei der schweren Hitzewelle in Russland 2010, die im Land nach Schätzung rund 55 000 Opfer forderte und 25 Prozent der Ernte vernichtete, war das bereits der Fall. Moskau stellte damals den Export von Weizen komplett ein, was die Weltmarktpreise stark steigen ließ.

Nun sind Sie gut Informiert über das Klima und den Sommer der vergangenen Jahre, Ende September 2021 wissen wir wie dieser Sommer war. Ich wünsche Ihnen jedenfalls den besten Megasommer aller Zeiten, mit genügend Schatten und einer stabilen Gesundheitslage.