Foto: Pixabay- Lacherlott

Cádiz ist die südlichste Provinz der Iberischen Halbinsel, die sich Afrika bis auf nur 14 km nähert. Sie wird im Norden von den Provinzen Sevilla und Huelva begrenzt, im Osten von Málaga, im Südwesten vom Atlantischen Ozean, im Südosten vom Mittelmeer und im Süden von der Straße von Gibraltar und der gleichnamigen britischen Kolonie. Entlang der 260 km langen Atlantikküste der Provinz sind besonders die endlosen Strände mit feinem Sand zu nennen, von denen viele gar nicht oder nur wenig touristisch erschlossen sind. Die Küste trägt hier den Namen „Costa de la Luz“, Küste des Lichts.

Die Vielfalt der Strände reicht von denen innerhalb einer Stadt wie La Victoria in Cádiz oder La Barrosa in Chiclana bis zu ursprünglichen Stränden wie Los Caños de Meca und Zahora bei Barbate, Bolonia bei Tarifa und El Palmar bei Vejer.

Geschichte

Die ersten Völker, die diese Gegend besiedelten, waren die Phönizier, Griechen und Römer, von deren Anwesenheit bis heute bedeutende Zeugnisse an der Küste erhalten sind. Eine Reihe von historischen Daten ermöglichte, die enge Beziehung zwischen Cádiz und dem Rest der Iberischen Halbinsel nachzuvollziehen. Im Jahr 711 erlaubte die Niederlage der Westgoten am Fluss Guadalete die Besiedlung durch die Araber und den Wandel der Geschichte. Dreimal dienten die Häfen von Cádiz Christoph Kolumbus entweder als Ausgangspunkt oder als Ort der Rückkehr anlässlich seiner Reisen in die Neue Welt. So wurden sie zu einem Treffpunkt der Kulturen Andalusiens und Amerikas. Und schließlich wurde 1812 in der heutigen Hauptstadt der Provinz die erste spanische Verfassung abgefasst und Cádiz war drei Jahre lang Hauptstadt der Nation.

Tarifa

Foto: Tarifa, Festung von Guzmán El Bueno

Tarifa ist der südlichst gelegene Punkt Europas und der Afrika am nächsten gelegene Ort. Die über dem Meer thronende Kleinstadt ist als ein Paradies für Windsurfer eines der beliebtesten Ziele des Fremdenverkehrs. Zu den zahlreichen prähistorischen Funden, wie die Höhlenmalereien in der Cueva del Moro oder die Nekropolis von Algarbes, gehören auch Spuren, die die Phönizier bei Isla de las Palomas hinterlassen haben und vor allem Funde aus der Zeit der Römer, wie die bedeutende Stadt Baelo Claudia, dem wichtigsten archäologischen Fund der gesamten Provinz.

Die Mauren nannten sie Al-Yazirat Tarif (Insel von Tarif). Sie war von jeher strategischer Grenzort, wichtiger Verteidigungspunkt gegen Überfälle von Piraten und militärische Enklave gegenüber dem in englischer Hand befindlichen Gibraltar.

Von den Stadtmauern aus dem 10. – 16. Jh. sind zwei Bereiche zu unterscheiden: der erste aus maurischer Zeit, der ein kleineres Gelände umgab, und der zweite, der die gesamte Altstadt umfasst. Dort befinden sich die Iglesia Mayor de San Mateo, San Francisco und die von Santa María.

Die Festung von Guzmán El Bueno aus dem 10.–15. Jh. ist eines der eindrucksvollsten Baudenkmäler Tarifas. Diese unter dem Kalifen von Córdoba, Abderramán III, erbaute Festung ist sehr gut erhalten. Der große achteckige Turm, die Puerta de Jerez und die Wachtürme aus dem 16 können auch besichtigt werden.

Die idyllischen, weiten, oftmals vom Ostwind gepeitschten Strände machen aus Tarifa eine Kultstätte für alle Fans des Wassersports, wie dem Windsurfen, Kitesurfen, und dem Tauchen. Hinter den Stränden Playa Chica, Los Lances und Valdevaqueros, liegt der Strand von Bolonia: unberührter Sandstrand, den vor allem Anhänger des FKK für sich entdeckt haben. Der Strand El Cañuelo ist inmitten unberührter Natur gelegen, mit einer üppigen Vegetation, feinem Sand und kristallklarem Wasser.

Zum Stadtgebiet gehören vier Naturschutzgebiete: der Naturpark Alcornocales, Parque Natural del Estrecho, Paraje Natural Playa de Los Lances –wo sich unzählige Zugvögel auf ihrem Rückflug nach der Überquerung der Meerenge von Gibraltar zur Rast versammeln– und dass Naturdenkmal der Düne von Bolonia, mit über 30 Metern Höhe an der Landenge Punta Camarinal, an der südlichen Atlantikküste von Cádiz.

Foto: Subcielo Playa de los Lances

Kitesurfen: Zum Thema Kitesurfen in Tarifa gibt es folgendes zu sagen, für die jenigen die den Sport einmal kennenlernen wollen und einen Kitesurf-Kurs machen wollen. Da Tarifa das Mekka der Kitesurfer ist gibt es natürlich unzählige Schulen die Kurse anbieten, es gibt viele gute Kitesurf-Schulen in Tarifa aber auch mindestens genauso viele die es nicht sind, und der Schüler am Ende Geld für einen Kurs ausgibt deren Ergebnis eher fragwürdig ist. Informieren Sie sich gründlich über die Kite-Schule die eben diese Kurse anbietet. Empfehlen können wir  Ihnen in Tarifa die Kite-Schule „SUBCIELO“  www.subcielokiteschooltarifa.com Manuel Tel.: +34  654 492 693 auch WhatsApp.

Foto: Subcielo Playa de los Lances, Manuel mit Schüler

Baelo Claudia (Bolonia)

Diese wahrscheinlich im 3. Jh. v. Chr. gegründete Römerstadt erlebte zwischen dem 2. Jh. v. Chr. und dem 2. Jh. n. Chr. eine bedeutende Wirtschafts- und Stadtentwicklung. Ihre Wirtschaftsgrundlage war die Fischerei und der Almadraba, eine von den Phöniziern eingeführte Methode des Thunfischfangs. Aus diesen Fischen wurden die Salzfische und das berühmte „Garum“ hergestellt. Die Stadt besaß große öffentliche Gebäude, wie z. B. das Forum, die Thermen, die Tempel und das Theater. Am Fuße des Strandes kann heute diese eindrucksvolle archäologische Fundstätte besichtigt werden, von der die Struktur und ein Großteil der Bauwerke noch gut zu erkennen sind.

Zahara de los Atunes

Zahara de los Atunes, wie der Name (Atún = Thunfisch) schon sagt, war früher ein einsames Fischerdorf, bis dann in den siebziger Jahren die ersten Touristen die herrlichen Sandstrände entdeckten. Auch heute ist der Thunfischfang im Frühsommer (Zeitpunkt der Migration der Thunfische) noch von Bedeutung. Der Thunfisch, der hier gefischt wird, ist von außerordentlicher Qualität und wird in der Regel auf dem japanischen Markt verkauft und natürlich auch vor Ort gegessen. Wenn man heute an Zahara de los Atunes denkt, ist es meist wegen des breiten Strandes mit feinem goldfarbenem Sand und kristallklarem Wasser, an dem man auch die wunderschönen Sonnenuntergänge und die herrliche Aussicht auf die afrikanischen Küste genießen kann. Der Strand von Zahara erstreckt sich vom Dorf bis zum Kap «Cabo de Gracia». Er hat eine «blaue Flagge» von der Europäischen Union für seine hervorragende Qualität erhalten. Da dieser Strand zum Meer völlig offen ist, weht in der Regel ein frischer Wind, was ihn zu einem idealen Ort zum Surfen macht. Die Gegend zeichnet sich durch idyllische Buchten aus. Wer sich nach ruhigem Strandurlaub für die ganze Familie sehnt, ist in Zahara de los Atunes genau richtig. Als Ausgangspunkt für Tagesausflüge in die traumhafte Umgebung empfiehlt sich Zahara de los Atunes ebenfalls hervorragend.

Foto: Zahara de los Atunes  Playa de los alemanes

Gleich nebenan befindet sich die luxuriöse Villengegend am Playa de los Alemanes. Der Name rührt aus der Zeit Francos, der hier einige Grundstücke an deutsche Gesinnungsgenossen verteilte.

Barbate

Barbate ist ein Fischerdorf, das in den Sommermonaten vor allem von spanischen Touristen frequentiert wird. Barbate hat trotz des Tourismus seinen eigenen Charme bewahrt. Es ist ein angenehmer Ort zum Ausspannen für alle, die das Ursprüngliche lieben. In Barbate fallen selbst im Winter die Tagestemperaturen kaum unter 15 °C und die Werte im August übersteigen kaum 32 °C. Das macht das Klima in Barbate trotz der Lage am Atlantik das ganze Jahr über sehr angenehm. Im Gegensatz zum Mittelmeer sind die Gezeiten am Atlantik stark spürbar. Im 6-Stunden-Takt zieht sich das Meer zurück, um in den folgenden 6 Stunden das verlorene Territorium wieder zurückzuerobern. Wer das Badehandtuch bei marea baja (niedriger Stand) zu nah an der Brandung hat und einschläft, könnte eine nasse Überraschung erleben. Da das Meer während der Gezeiten über den von der Sonne erhitzten Sand spült, wärmt sich das Wasser in der Brandung auf und die gefühlten Wassertemperaturen sind für die Badegäste an der Atlantikküste oft wärmer als an manchen Mittelmeerküsten. Das Wasser ist türkis-blau und transparent. Der Einstieg ins Wasser verläuft seicht über weichen Sandstrand. Hier ist das Baden eine Wonne.

Los Caños de Meca

Der kleine Ort Los Caños de Meca ist umgeben von Pinienwäldern und grenzt direkt an die Steilküste des Naturparks Parque Natural de La Breña y Marismas del Barbate, der sich zwischen den beiden Küstenorten Barbate und Los Caños de Meca erstreckt. Im Naturpark gibt es eine üppige Flora und Fauna zu bewundern und die Klippen der Steilküste reichen an ihrer höchsten Stelle am Wachturm Torre del Tajo aus dem 16. Jahrhundert auf über 100 Meter.

Das Dorf Los Caños de Meca befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Kap Trafalgar. Im Ort selbst gibt es nicht viel zu sehen. Er besteht hauptsächlich aus einer langen Straße entlang der Küste. Es gibt einige Restaurants und Hotels. Gleich dahinter beginnt der Naturpark. Freie Parkplätze existieren in der Ortschaft nur wenige, aber es gibt verschiedene öffentliche Parkplätze, auf denen das Fahrzeug für ein Taschengeld abgestellt werden kann. Neben der idyllischen Lage an den angrenzenden Naturpark besteht das Highlight von Los Caños de Meca aus seinen Naturstränden. Über Treppen gelangt man vom Ort die Steilküste hinunter zu den paradiesischen Playas. An einigen der Strände wird FKK praktiziert. Wer nach Los Caños de Meca kommt, besucht meist auch den Leuchtturm von Trafalgar (Faro de Trafalgar). Er ist vom Ort aus zu sehen und theoretisch kann man zu Fuss zum Leuchtturm und seinen umgebenden paradiesischen Stränden und den Dünen gelangen. Da Parkplätze auch rund um den Leuchtturm dünn gesät sind, können wanderfreudige Urlauber einen Spaziergang zum Faro (Leuchtturm) in Betracht ziehen.

Zahora

Zahora ist ein Ort, der vielen unbekannt ist, da er etwas labyrinthisch und ein recht kleines Dorf ist mit engen Gassen und vielen Häusern ist. Der Weg zum Strand ist sehr gut ausgeschildert und weil eben Zahora so unbekannt ist, kann man auch zur Hochsaison einen fast menschenleeren Strand vorfinden. Es gibt kaum Touristen. Hauptsächlich wird dieser Strand von Einheimischen besucht. Der Strand von Zahora hört direkt am Leuchtturm von Trafalgar auf. Es lohnt sich, einen Spaziergang am Strand entlang zumachen bis zum Leuchtturm und dort diesen bis zum Hauptturm zu erklimmen.  Von dort aus hat man eine wunderschöne Aussicht. Das Beste von Zahora sind die Sonnenuntergänge. Die Ausrichtung nach Westen, die dieser Strand hat, macht den Sonnenuntergang spektakulär mit orangen Farben am Himmel. Eine Aktivität, die sich lohnt zu machen, ist ein Pferdeausritt, um den Sonnenuntergang aus einer anderen Perspektive zu sehen. Es gibt mehrere Unternehmen, die diesen Ausflug zu einem erschwinglichen Preis anbieten.

Conil de la Frontera

Ist ein typisches Dorf mit arabischen Einflüssen, erkennbar an den engen Gassen, weißen kleinen Häusern und den vielen Marktplätzen. Die Geschichte von Conil de la Frontera geht zurück bis in die prähistorische Zeit. Ca. 1200 vor Christus erweiterten die Phönizier die Stadt und führten eine neue Art des Thunfischfanges ein, die Almadraba, die auch heute noch angewandt wird.

Es folgten die Karthager, die Fabriken zur Verarbeitung des Thunfisches bauten und später die Römer, die den Entwicklungsprozess um ein Vielfaches noch beschleunigten. Als das römische Kaiserreich langsam anfing zu zerfallen, profitierten die Wandalen, Byzantiner und Westgoten davon, bis im Jahre 711 die Araber dieses Gebiet unter ihre Herrschaft nahmen.

Im Jahre 1265 wurde Conil von den katholischen Königen zurückerobert und erhielt den Beinamen „De la Frontera” (Grenzort).  Die Strände sind bekannt für die hohe Wasserqualität und den feinen hellen Sand. An dem 16 km langen Küstenabschnitt findet man sowohl einsame Badebuchten als auch breite weitläufige Strände, die zu den schönsten Spaniens zählen.

Sehenswert in Conil de la Frontera

Die Iglesia de la Misericordia. Diese Kirche und das dazugehörige Hospiz wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebaut, um 30 arme Familien zu beherbergen. Sehenswert an diesem Bauwerk sind die Kirche, die Kapelle und die Unterkünfte.

Plaza de la Constitución

Ein wunderschöner Platz, auf dem sich auch die sehenswerte Kirche Santa Catalina befindet, die im 16. Jahrhundert gebaut wurde. Auch kann man von diesem Platz aus das Rathaus und El Portillo besichtigen.

Stadtmuseum

In diesem Völkerkundemuseum mit einer Sammlung von mehr als 800 Ausstellungsgegenständen erfährt man viel über die Kultur und Traditionen der alten Dörfer.

Torre Guzmán

Dieser Turm ist der letzte Überrest einer aus dem 14. Jahrhundert stammenden Burg und ein wichtiger historischer Bestandteil der Stadt.

Chiclana de la Frontera

Foto: Strand von Chiclana Pixabay-Manuel Romero

Mit seinen 203 Quadratkilometern Fläche teilt sich dieser Ort in unterschiedlichen Zonen auf: La Banda, El Lugar, La Barrosa, Sancti Petri, Novo Sancti Petri, Pelagatos, El Marquesado. Im Norden liegen San Fernando und Puerto Real, im Süden der Nachbarort Conil, im Westen der herrliche Atlantik und im Osten Vejer und Medina.

Der Ortskern liegt ca. acht Kilometer vom Strand entfernt, wo sich der ruhige Familienstrand von Sancti Petri befindet und anschließend der touristische Strand der La Barrosa liegen.

In der Altstadt findet man viele Denkmäler und Sehenswürdigkeiten. Im Jahr 1303 wurde Chiclana durch König Alfonso IV zur Stadt erklärt. Der König schenkte die Ländereien jener Ansiedlung Don Alonso Perez de Guzmán, Gründer des Herrscherhauses von Medinia-Sidonia. Unter dem Herzogtum des Hauses wurde er durch das Geld, das aus Amerika kam und den damit verbundenen Geschäften auf dem afrikanischen Kontinent reich. Das Stadtzentrum von Chiclana wird vom Iro Fluss durchkreuzt, der den Ort in „El Lugar» (auf der linken Seite) und „La Banda» (auf der rechten Seite) teilt.

Foto: Pixabay-Antonio Garcia Prats

Im Zentrum findet man Sehenswürdigkeiten, wie die Kirche San Juan Bautista, den Uhrbogen und die Wallfahrtskirche Santa Ana. Sancti Petri ist von anthropologischem Interesse. Es ist eine verlassene Thunfischer-Siedlung, die jetzt in einen Fischer- und Sporthafen verwandelt wurde. Die Umgebung sind Naturschutzgebiete, die hauptsächlich aus Marschland und Sumpfniederungen bestehen und eine reiche Seevogelwelt aufweisen, in der wir Purpurreiher, Stelzenläufer und Flamingos unter anderen Arten vorfinden. Am Strand, inmitten des Meers, befinden sich die Ruinen einer Festung des XIII Jahrhunderts und die Überreste des Tempels zu Ehren des Gottes Melkart. Heute ist sie unter „Festung Sancti Petri“ bekannt, die dem Fischerdorf Sancti Petri und der fünf Kilometer entfernten neuen Siedlung Novo Sancti Petri den Namen gegeben hat. Die Weinanbaukultur der Stadt, die sich im Einzugsgebiet von Jerez befindet, wird stets aufrechterhalten, obwohl die Anzahl an Weinkellern in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Der Besuch in einer der Bodegas und das Probieren der Weine dieser Region kann für den Besucher zu einem tollen Erlebnis werden. Dabei wird er feststellen, dass Chiclana, abgesehen vom guten Klima, Sonne und Meer auch außergewöhnliche gute Weine im Programm hat.

Foto: Pixabay- Manolo Franco

Ende Teil 1 in der nächsten Ausgabe geht es weiter mit dem 2.Teil

Quelle: Instituto de Turismo de España