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Forscher der Guangdong Ocean University sehen grüne Wüsten und weniger Sonneneinstrahlung

Würde ein Fünftel der Fläche der Sahara mit Solarzellen überzogen, würden sich die Regengebiete der Erde verschieben. Die Wüste könnte, wie vor tausenden von Jahren, wieder grün werden. Dieses Szenario ist das Ergebnis einer Computersimulation eines Teams um Jingchao Long von der Guangdong Ocean University.

Wolken nehmen in riesigen Gebieten zu

Ein Photovoltaik-Solarmodul (PV) ist dunkel gefärbt und absorbiert daher viel mehr Wärme als reflektierender Wüstensand. Allenfalls 20 Prozent der Solarenergie wird von den Modulen in Strom umgewandelt. Der Rest heizt die Zellen auf. „Wenn man Millionen dieser Panels auf einer großen Fläche verteilt, heizt sich der gesamte Bereich auf», sagt Long.

Das wiederum hätte Auswirkungen auf die Wolkenbedeckung und darauf, wie viel Sonnenenergie weltweit erzeugt werden könnte. Zu den Regionen, die bewölkter würden, also weniger Solarstrom erzeugen könnten, gehören der Nahe Osten, Südeuropa, Indien, Ostchina, Australien und der Südwesten der USA. Zu den Gebieten, die mehr Solarenergie erzeugen würden, gehören Mittel- und Südamerika, die Karibik, das Zentrum und der Osten der USA, Skandinavien und Südafrika.

Etwas Ähnliches passiert bei der Simulation der Auswirkungen riesiger Solarparks in anderen Hotspots in Zentralasien, Australien, im Südwesten der USA und im Nordwesten Chinas. Die Installation führt anderswo zu massiven Klimaveränderungen. Beispielsweise würden riesige Solarparks, die einen Großteil des australischen Outbacks abdecken, dafür sorgen, dass es in Südafrika sonniger, in Großbritannien jedoch bewölkter wird, insbesondere im Sommer.

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Landesgrenzen sind keine Hindernisse

Long hält es zwar für unwahrscheinlich, dass extrem große Flächen mit Solarkraftwerken bedeckt werden. Dennoch könne das Zusammenspiel der Solarenergieressourcen die Energielandschaft prägen und ein komplexes Netz aus Abhängigkeiten, Rivalitäten und Chancen schaffen. Die geopolitischen Manöver beim Bau von Solarprojekten durch bestimmte Nationen könnten weit über ihre Landesgrenzen hinaus ein erhebliches Potenzial für die Solarstromerzeugung mit Einfluss auf neue Energiequellen haben, so der Experte.

„Deshalb ist es wichtig, die Zusammenarbeit zwischen den Nationen zu fördern, um sicherzustellen, dass die Vorteile der Solarenergie weltweit gerecht verteilt werden», mahnt Long. Durch den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit bei der Raumplanung künftiger Solargroßprojekte sollten die Nationen faire und nachhaltige Energielösungen entwickeln und umsetzen und unbeabsichtigte Risiken für die Solarstromproduktion vermeiden.

Quelle: Zhanjiang pte020 Guangdong Ocean University