Scamming leitet sich von dem englischen Begriff „Betrug“ oder „Schwindel“ (Scam) ab.

Online-Scamming gibt es in zahlreichen unterschiedlichen Ausprägungen. Meist ist das Ziel der Kriminellen das gleiche: Sie wollen die Opfer per Vorkasse um ihr Geld bringen.

Für 2021 könnte es für den Bereich Urlaubsunterkunfts-Scamming einen hohen Anstieg geben, denn 2020 war ja eher ein bescheidenes Reisejahr und so wird die Sehnsucht nach günstigen Angeboten mit der Reiselust ansteigen. Ein gefundenes Fressen für die Urlaubsunterkunfts -Scammer!  Es beginnt z.B. mit vermeintlichen Top-Inseraten auf Reiseplattformen für Feriendomizilen an beliebten Reisezielen mit real existierenden Adressen und fiktiven Kontaktpersonen. Damit die Betrüger ihre Anzeigen überhaupt schalten können, legen sie sich über Mittelsmänner Kontoverbindungen und registrierte Mobilfunknummern zu. Der Mietpreis für das Objekt liegt meist weit unter den normalen Mietpreisen. Die Fotos zeigen oftmals Mietobjekte, die es am genannten Urlaubsort gar nicht gibt. Die Masche mit der Vermietung vorgetäuschter Urlaubsunterkünfte boomt. Allein die Polizei von Mallorca erhält zu diesem Delikt täglich Anzeigen.

Das ist die übliche Masche bei Urlaubsunterkunfts-Scamming :

Die Opfer werden gebeten, die Miete nicht wie üblich über das Internetportal zu bezahlen, sondern die Miete über eine Bankanweisung oder einen Geldtransfer-Service direkt zu überweisen. Die Betrüger verlangen oft auch eine Kaution für den Schlüssel des vermeintlichen Mietobjekts. Weder die im Voraus bezahlte Miete noch die Kaution für den Schlüssel werden aber jemals zurückerstattet. Stattdessen steht das Opfer an der Feriendestination ohne Unterkunft da.

Die spanische Verbraucherschutzorganisation OCU empfiehlt, vor der Buchung einer Urlaubsunterkunft über das Internet diese Tipps zu berücksichtigen:

  • Vergleichen Sie die Preise und Konditionen verschiedener Websites. Niedrigere Preise sind tendenziell mit geringerer Flexibilität und schlechteren Konditionen verbunden.
  • Lesen Sie die Nutzungsbedingungen und Empfehlungen der Ferienportale gut durch.
  • Kontaktieren Sie den Vermieter immer über die Plattform und nehmen Sie niemals Zahlungen außerhalb der Website oder App vor. Die OCU weist darauf hin, dass der Nutzer sämtliche Schutzgarantien verliert, wenn er den Vermittler umgeht und den Vertrag direkt mit dem Eigentümer abschließt. Sollte ein Problem auftreten, ist die Plattform nicht dafür verantwortlich.
  • Seien Sie vorsichtig bei Preisen, die deutlich unter dem Durchschnitt liegen oder bei Anzeigen, die spektakuläre Ferienobjekte zu sehr niedrigen Preisen anpreisen.
  • Überprüfen Sie die Echtheit der Anzeige: Lesen Sie Kommentare von anderen Nutzern, überprüfen Sie die Adresse mit Google Maps oder ähnlichen Anwendungen, fragen Sie den Vermieter nach konkreten Angeboten in der Umgebung (Restaurants, Freizeitaktivitäten…). Sollten Sie nur vage Auskunft erhalten, sollten Sie der Anzeige misstrauen.
  • Nutzen Sie nur sichere Zahlungsmethoden: Kreditkarte, PayPal oder Banküberweisung. Überprüfen Sie im letzteren Fall, ob der Kontoinhaber mit dem Eigentümer des Ferienhauses übereinstimmt.
  • Sollten Sie direkt vom Eigentümer mieten, sollten Sie ihn vor Unterzeichnung des Vertrages (am besten telefonisch) kontaktieren, um seine Identität zu überprüfen und mögliche Fragen zu klären.
  • Zahlen Sie niemals den gesamten Betrag im Voraus, sondern versuchen Sie immer, so wenig wie möglich anzuzahlen und zahlen Sie den Rest erst bei der Ankunft, wenn Sie überprüft haben, dass alles so is,t wie in der Anzeige angegeben.
  • Bewahren Sie eine Kopie der Buchung oder der Anzahlung auf. Sollte eine Kaution fällig sein, geben Sie dies ausdrücklich bei der Zahlung an und vergewissern Sie sich, welche Bedingungen für die Einbehaltung und Erstattung gelten. Am besten ist es, vor Unterzeichnung des Vertrages ein Inventar zu erstellen und den Allgemeinzustand der Ferienimmobilie festzuhalten.
  • Im Falle eines Betrugs sollten Sie der entsprechenden Plattform den Fall melden, damit die Anzeige entfernt wird und sich an die Polizei oder an die Einsatzgruppe für telematische Verbrechen der Guardia Civil wenden.

Ich wünsche Ihnen ein perfektes Reisejahr 2021