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Der Echte Schwarzkümmel (lat. Nigella Sativa), meist nur Schwarzkümmel genannt, ist eine Pflanzenart der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Kultiviert wird der Schwarzkümmel in Südeuropa, Nordafrika und Westasien. Er wächst bevorzugt auf durchlässigen und humosen Böden, aber auch auf steinigen Plätzen und Ackern. Er ist nicht mit dem in der Küche verwendeten Kümmel und Kreuzkümmel verwandt. Der Schwarzkümmel ist eine krautige, einjährige Pflanze, die leicht behaart ist. Er wird etwa 30 bis 60 cm hoch. Die glänzenden Blätter sind gezahnt und gefiedert, die Abschnitte lanzettlich bis linealisch.

Die Blüten sind fünfzipfelig und stehen endständig. Die Farbe der Schwarzkümmelblüten ist weiß; an den Spitzen grünlich oder blau. Der Echte Schwarzkümmel blüht im Sommer. Die samtschwarzen, dreieckigen Schwarzkümmelsamen befinden sich in großen Balgkapseln, die aus 5 bis 7 Fruchtblättern gebildet werden, ähnlich wie Mohn, und die auch gerne zur Dekoration von Trockengestecken verwendet werden. Am wohlsten fühlt sich der Echte Schwarzkümmel in lockerem, sandigen Boden.

Archäologische Funde beweisen, dass die Ägypter schon vor 3400 Jahren den Schwarzkümmel und sein Öl als Heilmittel schätzten. Das Öl war bekannt als das „Gold der Pharaonen“. Die Wirksamkeit wurde auf Papyrusrollen verewigt. Im Grab des Pharao Tutanchamun fanden Forscher ein Fläschchen Schwarzkümmelöl als Beigabe, das heute noch im ägyptischen Museum von Kairo ausgestellt ist.

Schwarzkümmel Inhaltsstoffe

Studien haben ergeben, dass die schwarzen Samen über 100 wertvolle Inhaltsstoffe enthalten. Dazu gehören vor allem 60 Prozent der vom menschlichen Körper benötigten mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Neben verschiedenen Linol-, Gammalinolen- und Aminosäuren stecken in Schwarzkümmel auch zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, wie Vitamin A, C, D und E, der gesamte B-Vitamin-Komplex, Zink, Selen, Magnesium, Biotin und Folsäure.

Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmelöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren. Dazu kommen noch eine Reihe von ätherischen Ölen und zahlreiche andere Wirkstoffe. Rund ein Prozent entfällt auf die ätherischen Öle und davon alleine die Hälfte auf Thymochinon. Auch wenn sich dieser Prozentsatz gering anhört, wird den ätherischen Ölen im Schwarzkümmelöl jedoch eine hohe Effektivität bescheinigt, denn es hat eine antimykotische, antioxidative und desinfizierende Wirkung. Bei den ungesättigten Fettsäuren macht die Linolsäure den größten Anteil aus, da der Körper diese nicht selbst herstellen kann. Deshalb ist er auf die Zufuhr durch die Nahrung angewiesen. Es wird als Speiseöl kalt gepresst und schmeckt sehr würzig. Die Samen selbst sind braunschwarz und relativ klein. In der Medizin verfügt Schwarzkümmel über einen sehr guten Ruf. Sowohl in der traditionellen indischen Medizin, als auch in der ayurvedischen Heilkunde spielt er eine bedeutende Rolle. Obwohl es derzeit keine Forschungsergebnisse gibt, die für eine ärztliche Anerkennung von Schwarzkümmel ausreichen, gibt es zahlreiche Anwendungsgebiete, in denen man dem heilsamen Öl der Pflanze ein hohes therapeutisches Potential zuschreibt. Zu den Hauptanwendungen gehören Krankheiten und Beschwerden wie Asthma, Blähungen und Verdauungsprobleme. Die Heilwirkung wird als anregend, antibakteriell, antimykotisch, antiseptisch, blutdrucksenkend, entzündungshemmend, galletreibend, harntreibend und verdauungsfördernd beschrieben. Darüber hinaus soll Schwarzkümmel bei Menstruationsbeschwerden Linderung verschaffen. Es soll die Muttermilchsekretion fördern und schweißtreibend sein. Auch bei Wurmbefall kommt das vielseitige Öl zur Anwendung.

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Anwendung in der Küche

Nicht zuletzt ist Schwarzkümmel natürlich auch ein Lebensmittel, das sich in Speisen mit orientalischem Einschlag äußerst köstlich ausnimmt. Die Samen werden auch als Gewürz verwandt. Indische Currys, Chutneys oder Dals (Gericht aus Hülsenfrüchten) werden durch die Samen schön aromatisch. Sie erhalten eine leicht pfeffrige Note und passen auch zu Fisch und Fleisch, hervorragend zu Brot, zu Gemüse und sogar zu Süßspeisen. Schwarzkümmelöl schmeckt nussig-herb, ein paar Tropfen davon kann als Topping zum Salat oder Eintopf genommen werden. Auch zum Brotbacken ist es geeignet, allerdings ebenfalls in kleinen Mengen. Die Samen sind aber auch Bestandteil traditioneller Süßspeisen oder werden in Verbindung mit Honig als Aperitif gereicht. Sie werden sehen, dass Schwarzkümmel nicht nur in Ihrer Hausapotheke, sondern auch in Ihrem Gewürzregal einen festen Platz verdient.