Spanien ist auch im Winter eine Reise wert. Viele Regionen weisen, wenn es im Norden eisig kalt ist, immer noch eine angenehme Temperatur auf, die echtes Urlaubs-Feeling aufkommen lässt. In Spanien gibt es außerdem es im Winter ganz eigene Traditionen, die sich deutlich von unseren unterscheiden und die es sich unbedingt lohnt einmal mitzuerleben. Hier geben wir dir einen Überblick zu den schönsten Traditionen in der Winterzeit.

 

Die berühmte spanische Weihnachtslotterie

Jedes Jahr am 22. Dezember findet in Spanien die traditionelle Spanische Weihnachtslotterie statt. Die von den Spaniern liebevoll „El Gordo“ genannte Lotterie ist, gemessen an der Ausschüttung von etwa 2,4 Milliarden Euro, die größte Lotterie der Welt. Am Tag der Ziehung liegt eine knisternde Spannung über dem Land. Viele Spanier und ihre Freunde und Familien treffen sich bereits am frühen Morgen in den Bars oder zu Hause, um die Ziehung live im Fernsehen mitzuverfolgen. Insgesamt sitzen rund 50 % aller Spanier vor dem TV, um die Auslosung zu sehen, wobei die Glückszahlen von einigen Kindern des Colegio San Ildefonso in Madrid, einer Schule für sozial benachteiligte Kinder in der Stadt, vorgesungen werden.

Mit der Weihnachtslotterie wird in Spanien offiziell die Vorweihnachtszeit eingeläutet, die bis zum Tag der Heiligen Drei Könige geht, an dem in Spanien Weihnachten gefeiert wird. Schon gewusst? Auch von Deutschland aus können Lose für die Weihnachtslotterie Spanien online gekauft werden. Bei spanischeweihnachtslotterie.com gibt es alle wichtigen Informationen zu Online-Lotterien, die Lose für „El Gordo“ anbieten. Im Jahr 2015 ging einer der Hauptgewinne von 4 Millionen Euro sogar erstmals nach Deutschland, genauer gesagt, an eine Tippgemeinschaft in der Autostadt Wolfsburg.

 

Silvester: 12 Weintrauben zum Glockenschlag

Traditionell sitzen Familien und Freunde in Spanien am Silvesterabend zusammen bei einem ausgedehnten Essen mit mehreren Gängen und bestem spanischem Wein. Kurz vor Mitternacht werden dann an jeden am Tisch 12 Weintrauben verteilt und der Fernseher eingeschaltet. Wenn dann kurz vor 12 Uhr die Kirchenglocken beginnen, mit 12 Glockenschlägen Neujahr einzuläuten, muss zu jedem Glockenschlag eine Weintraube verzehrt werden. Die Glockenschläge am Puerta del Sol im Herzen Madrids werden live im TV übertragen. Dort versammeln sich auch tausende Menschen, vor allem auch viele Touristen, um die Glockenschläge live mitzuverfolgen. Die Weintrauben dazu können in kleinen tüten direkt vor Ort erworben werden.

Nur, wenn alle 12 Weintrauben pünktlich verzehrt werden, so heißt es, wartet ein Jahr voll des Glücks und Wohlstandes. Dann wird mit einem Glas Sekt angestoßen. Paare tun dazu manchmal auch ihren Ring in das Sektglas, was ebenfalls Glück bringen soll. Frauen, und zwar so gut wie jede, tragen übrigens an Silvester traditionell „Braga Roja“, womit rote Unterwäsche gemeint ist, was Glück in der Liebe bringen soll. Böller und Raketen wie bei uns gehören dagegen nicht zu einem typischen zum spanischen Silvesterabend. Ist das neue Jahr eingeläutet, wird bis zum frühen Morgen gefeiert. Zum Frühstück am ersten Januar werden dann traditionell heiße Schokolade und Churros serviert.

 

Heilige Drei Könige und Weihnachten

Weihnachten wird in Spanien nicht wie bei uns am 24. Dezember gefeiert, sondern erst am 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige. Noch am Vorabend von Weihnachten, also am 5. Januar, findet in den meisten Orten Spaniens ein Umzug veranstaltet, der die „Cabalgata“ der „Reyes Magos“, also dem Ritt der in festlichem Gewand gekleideten Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior, Balthasar darstellen soll, die feierlich mit Pferden oder Kamelen und Kutschen oder am Meer auch mit Barken Einzug halten.

Während bei uns der Weihnachtsmann die Geschenke bringt, sind es in Spanien die Heiligen Der Könige.

Die Kinder stellen dazu in der Nacht ihre Schuhe vor die Tür oder aufs Fensterbrett und füllen diese mit Heu oder Getreide als Futter für die Kamele. Oft werden dazu noch eine Schale mit Wasser gestellt und ein paar Bonbons dazu gelegt. Diese sind dann am nächsten Morgen weg und die Schuhe mit Geschenken gefüllt. Kinder, die mitunter nicht ganz brav waren, finden nicht selten dazu auch Carbón, ein Stück „Kohle“ vor. Dabei handelt es sich natürlich nicht um echte Kohle, sondern um eine Süßigkeit.

Am 6. Januar ist dann in Spanien Feiertag, der im Kreise der Familie mit einem großzügigen Abendessen verbracht wird. Bereits am Morgen des 6. Januar wird der traditionelle Roscón de Reyes angeschnitten. Dabei handelt es sich um ein Hefeteiggebäck, das mit bunten Früchten überzogen ist und die Königskrone darstellen soll, die mit Edelsteinen besetzt ist. In der Regel wird im Roscón de Reyes auch eine Münze, eine Bohne oder eine kleine Spielfigur für die Kinder eingebacken. Das Kind, das die Überraschung findet, darf den ganzen Tag lang die „goldene Krone“ tragen.