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Microgreens kann jeder bei sich zu Hause anpflanzen, ernten und frisch verzehren. Microgreens sind preiswert, vitaminreich und eignen sich für viele Rezepte. Microgreens sind eigentlich nichts anderes als normales Gemüse und Kräuter – nur jünger geerntet, aromatischer und reicher an Mineralstoffen und Vitaminen. Genau genommen handelt es sich bei dem neuen Superfood um das Stück Pflanze von Gemüsesorten wie zum Beispiel Brokkoli, Kohl, Kresse oder Radieschen, das als erstes aus der Erde ragt (der Pflanzenkopf bzw. -stiel) oder wenn zwei bis drei Keimblätter (deshalb auch Keimpflanze) zum Vorschein kommen. Das geschieht meist zehn Tage nach dem Einsetzen des Samen. Sprossen zählen übrigens nicht zu den Keimpflanzen. Sie gehören zu den Keimlingen und sind im Gegensatz zu den Microgreens beim Wachsen nicht von Tageslicht und Erde abhängig.

Davon abgesehen, dass die kleinen Pflänzchen richtig lecker schmecken, sind Microgreens auch wahre Nährstoffhelden und daher sehr gesund. Studien zufolge sollen die jungen Pflanzen über einen höheren Anteil an konzentrierten Nährstoffen verfügen als die  ausgewachsenen Pflanzen. So haben Microgreens von Rotkohl die höchste Konzentration an Vitamin C, Jungpflänzchen von Rettich enthalten reichlich Vitamin E und Brokkoli-Keimpflanzen weisen mehr als 20 bis 50 Mal so viel Sulforaphan (Antioxidant)  als die ausgewachsene Variante auf.

Egal ob als Salat, als exotisches Topping, als knackige Beilage, gemixt im Smoothie oder auf dem Frühstücksbrot: Microgreens sind wahre kulinarische Allrounder und lassen sich in der Küche vielfältig einsetzen. Ihrer Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt! Noch ein Die jungen Pflanzen können das ganze Jahr über gezogen und geerntet werden.

Microgreens selber anpflanzen ist ganz einfach. Benötigt wird ein passendes Gefäß, in dem das Gemüse anpflanzt werden soll. Dazu eignen sich Eierkartons, flache Schalen aus Metall, Plastik oder Ton oder ganz einfach ein tiefer Teller oder eine Auflaufform.

Spezielle Microgreens-Samen brauchen Sie nicht. Normale Samen von zum Beispiel Radieschen, Rote Bete, Brokkoli, Möhren, Rotkohl, Senf, Basilikum, Erbse, Rettich, Mangold, Koriander, Rauke, Amaranth, Fenchel…..usw.

Manche Samen brauchen Licht zum Keimen, daher beachten Sie Packungsaufschrift auf dem Samentütchen und halten Sie sich an die vorgegebene Saattiefe. Sogenannte Lichtkeimer gedeihen auch auf einem feuchten Papier oder Vliestuch. Um den Prozess zu beschleunigen, können die Samen auch über Nacht in Wasser eingeweicht erden. Der große Unterschied zur „normalen“ Aussaht besteht darin, dass wesentlich mehr Samen auf kleinerer Fläche platziert werden, denn das Gemüse wird im Microformat geerntet und braucht daher kaum Platz. Gegossen wird mit einem Pflanzen-Sprüher, damit die Erde nicht zu nass wird und nicht anfängt zu schimmeln.

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In der Botanik wird zwischen einkeimblättrigen und zweikeimblättrigen Pflanzen unterschieden. Das bedeutet, dass manche Pflanzen nur ein Keimblatt entwickeln, andere grundsätzlich zwei Keimblätter. Gräser, zum Beispiel das beliebte Weizengras, lassen nur ein Keimblatt sprießen, Brokkoli hat zwei. Microgreens werden meist dann geerntet, wenn das erste Paar Keimblätter voll entwickelt ist. Spätestens dann, wenn das zweite Blattpärchen beginnt, sich zu entwickeln, ist Erntezeit. Je nach Pflanze ist der Zeitpunkt schon nach wenigen Tagen erreicht, bei anderen Planzen können es auch  bis zu zwei Wochen sein.