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Übermäßiger Genuss mit Folgen von Konzentrationsschwäche bis Selbstmord

Weltweit konsumieren 13 bis 67 Prozent aller Kinder regelmäßig Energy Drinks, so Claire Khouja vom Centre for Reviews and Dissemination der University of York in Großbritannien. Häufiger Konsum, definiert als Trinken von Energy-Drinks an fünf oder mehr Tagen der Woche, verschlechtert aber die geistige und körperliche Gesundheit. Das Team um die Wissenschaftlerin stellte Verbindungen zwischen dem Konsum der Getränke und Selbstverletzung, Selbstmord, Hyperaktivität und mangelhaften Leistungen in der Schule fest.

Beliebte Wirkstoff-Bomben

Energy Drinks reduzieren angeblich Müdigkeit, verbessern die Konzentration und geben Power, suggeriert die Werbung. Ein durchschnittlicher 250-Milliliter-Energy-Drink enthält etwa so viel Koffein wie 60 Milliliter Espresso. Viele dieser Getränke enthalten auch andere Wirkstoffe wie die Stimulanzien Guarana, Taurin und Zucker. Laut Analyse trinkt womöglich jedes zweite Kind weltweit jede Woche zumindest eine solches Getränk, weshalb die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen dieses Konsums von großer Bedeutung sind.

Den Studien zufolge, die Khouja und ihr Team auswerteten, trinken Jungen mehr Energy Drinks als Mädchen. Der Konsum steigt mit dem Alter und führt häufig zu Kopfschmerzen, Schlafproblemen, Alkoholkonsum, Rauchen, Reizbarkeit und sogar zum Schulausschluss. „Die Daten stützen die These, dass Energy Drinks die Gesundheit beeinträchtigen und zu gestörtem Verhalten führen», sagen die Forscher.

Genauere Forschung wäre wichtig

Die Ursache für diese Auswirkungen sein nach wie vor unklar. Es gebe nur schwache, aber konsistente Beweise für die negativen Auswirkungen auf Kinder. Dies müsse in systematischen Untersuchungen näher geklärt werden. Es müsse dabei um mögliche Auswirkungen des Konsums von Energy Drinks auf die kardiovaskuläre und psychische Gesundheit, neurologische Erkrankungen, akademische Leistungen, Substanzabbau und Schlafqualität gehen.

In Deutschland dürfen Energy Drinks pro Liter 320 Milligramm Koffein enthalten. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde erklärt, dass drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag bei Kindern und Jugendlichen als unbedenklich gelten. Eine 250-Milliliter-Getränkedose enthält 80 Milligramm Koffein, wäre also rechtlich für die meisten Kindern in Ordnung. Doch der Verbraucherzentrale Bundesverband geht davon aus, dass es oft nicht bei einer Dose bleibt. In diesen Fällen könnte es gefährlich werden.

Quelle: York pte003 https://www.york.ac.uk     www.verbraucherzentrale.de