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Grillen eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen: Vier von zehn Verbraucher*innen in Deutschland greifen in der Grillsaison alle zwei Wochen zum Grill. Am häufigsten wird mit Gas- und dem Holzkohlegrill gegrillt. Die Verbraucherzentrale Berlin bietet Tipps und Tricks für ein sicheres und klimaschonendes Grillen.

Klimafreundliche Alternativen zu Holzkohle

In Deutschland werden knapp 250.000 Tonnen Holzkohle pro Jahr verbrannt. Laut Umweltbundesamt steckt in fast jeder zweiten Grillkohle Holz aus ökologisch wertvollen Tropenwäldern. Doch das muss nicht sein: Längst gibt es für Holzkohle klimafreundlichere Alternativen wie Briketts aus Olivenkernen, Kokos-Briketts, Ersatzprodukte aus alten Weinstöcken oder Maisspindeln, die sich gut für den Grill eignen. Diese sind zwar meist teurer, dafür aber umweltfreundlicher, weil sie aus Abfallprodukten bestehen, die in der Landwirtschaft ohnehin anfallen.

Und wer doch Holzkohle verwenden möchte, sollte beim Kauf auf vertrauenswürdige Siegel wie FSC (Forest Stewardship Council) oder Naturland bzw. Bio-Siegel achten. Diese Siegel gewährleisten, dass das verwendete Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt. Das DIN-Prüfzeichen (DIN EN 1860-2) garantiert, dass die Holzkohle kein Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoffe enthält, sagt aber nichts über die Herkunft aus. Zertifizierte Holzkohle/-Briketts sind in sehr vielen Baumärkten, Supermärkten und Tankstellen erhältlich.

Wegen der Schadstoffentwicklung – vor allem Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (kurz ⁠PAK⁠), Feinstaub, Kohlenstoffmonoxid und CO2 – ist Grillen, insbesondere auf Holzkohle, auch unter gesundheitlichen Aspekten nicht empfehlenswert.

Weniger dieser Schadstoffe entstehen bei Verwendung von Solar-, Gas- oder Elektrogrills und gleichzeitig kann man noch CO2 einsparen. Wenn der Elektrogrill mit echtem Ökostrom betrieben und mit den Nachbarn geteilt wird, können die CO2-Emissionen sogar noch weiter gesenkt und Ressourcen gespart werden.

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Gemüse statt Fleisch auf den Grill

Wer klimafreundlich grillen möchte, denkt oft als Erstes an die Holzkohle. Dabei entfallen rund 95 Prozent der CO2-Emissionen auf das Grillgut. Wer Gemüse statt Fleisch grillt, kann pro Jahr fast 75 kg CO2 vermeiden und dabei noch etwas für die eigene Gesundheit tun. Ob mit Fleisch, vegetarisch oder vegan: Am besten setzt man – wie bei der Ernährung insgesamt – auf regionales, saisonales und ökologisches Grillgut.

Keine Folie oder Schalen aus Alu verwenden

Salzige und saure Lebensmittel können Aluminium aus der Schale lösen. Da eine zu hohe Aufnahme von Aluminium gesundheitlich bedenklich sein kann, sollte der direkte Kontakt von sauren oder salzigen Speisen wie Tomaten, Schafskäse und mariniertem Fisch oder Fleisch mit Aluminiumfolie, Alu-Grillschalen oder unbeschichtetem Alu-Geschirr vermieden werden.

Nichts anbrennen lassen

Schwarze Krusten auf dem Grillgut enthalten krebserregende Stoffe. Diese entstehen zum Beispiel, wenn Fett (oder auch Bier) in die Kohlenglut tropfen. Der aufsteigende Rauch legt sich auf das Grillgut und wird dort zur Kruste. Um dies zu vermeiden, sollten am besten wiederverwendbare Grillschalen aus Edelstahl, Keramik oder mit Emaillebeschichtung oder ein Elektrogrill mit Keramikoberfläche verwendet und nicht mit Bier abgelöscht werden.

Salzen und würzen sollte man das Grillgut generell erst am Ende. Auf die Verwendung von Grillgut mit Nitritpökelsalz ist am besten grundsätzlich zu verzichten, denn bei großer Hitze entstehen krebserregende Nitrosamine, wenn das Grillgut Nitritpökelsalz enthält.

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Mit diesen Tipps steht dem ungetrübten Grillvergnügen nichts mehr im Wege.

Quelle: Verbraucherzentrale Berlin e. V.