Nein, das ist kein Kommentar über den Rasen auf dem Golfplatz, wo das kostbare Gut „Wasser“ für die satte Farbe des Rasens sorgt u. auf die Gründe u. Auswirkungen der Wasserknappheit, die Spanien beherrscht, möchte ich auch nicht eingehen. Warum? Darüber habe ich in den vergangenen 8 Jahren in etlichen Kommentaren berichtet u. es gibt keine Neuigkeiten dazu, ich müsste mich also wiederholen, aus diesem Grund lasse ich es.
Aber es geht in diesem Kommentar doch um Wasser, aus dem grüner Wasserstoff werden soll, aus Spanien, denn da will Spanien ein Big Player in Europa bei der Herstellung werden u. diesen dann z. B. nach Deutschland, Niederlande etc. exportieren! Ja prima Idee, aber kann es sein, dass spanische Politiker unter Halluzinationen u. an Wahnvorstellungen leiden, die durch Hitze u. Wassermangel ausgelöst wurden? Spanien hat kein Wasser, es trocknet aus!
Ein bisher wenig beachtetes Problem von grünem Wasserstoff ist der Grundstoff Süßwasser. Wird die Elektrolyse in sonnenreichen, aber wasserarmen Gegenden wie Spanien durchgeführt, muss Meerwasser entsalzt werden, das in großen Mengen vorhanden ist. Für die spanische Politik also kein Problem, da werden eben noch unzählige Meerwasser-Entsalzungsanlagen gebaut u. los geht’s mit dem geplanten grünen Europameister der Wasserstoffherstellung. Probleme dabei: die benötigte Energiemenge von 5 bis 6 kWh je Kubikmeter gewonnenen Süßwassers ist erheblich u. kann bisher nicht nur aus Sonnen u. Windenergie gewonnen werden, also muss auch Mineralöl genutzt werden: Das meines Wissens nicht für die Produktion von grünem Wasserstoff herhalten kann. Es gibt verschiedene Verfahren der Entsalzung. Infrage kommen dafür die Verdunstung oder die Umkehr-Osmose. Allerdings haken all diese Verfahren an mehreren Nachteilen. Der eine ist die Effizienz. Bei Umkehr-Osmose etwa gewinnt man aus 100 Litern Meerwasser maximal 40 Liter Süßwasser. Der Rest wird für den Prozess benötigt oder bleibt als Reststoff übrig. Nun ist dieser Rest kein reines Meersalz, das man verwerten könnte, um es sich aufs Frühstücksei zu streuen, sondern hoch kontaminierte u. konzentrierte Salzlauge. Innerhalb der EU würde diese entsorgt oder verbrannt werden müssen, u. zwar in speziellen Verbrennungsanlagen, die es aber bisher nicht gibt. Bisher werden in Spanien verschiedene Verfahren der Entsalzung genutzt, um Trinkwasser zu gewinnen. Die dabei entstehenden giftigen Schlämme werden ins Meer zurückgepumpt. Der Salzgehalt des Mittelmeeres steigt stetig. Im Jahr1996 waren es noch 0,16 Gramm je Liter, 2008 0,34 Gramm je Liter u. für 2050 berechneten die Wissenschaftler des Department of Water Resources Engineering der schwedischen Universität Lund, 0,81 Gramm je Liter. Die Ökosysteme können sich dieser Entwicklung nur schlecht oder gar nicht anpassen. Schon heute produzieren die Entsalzungsanlagen auf der ganzen Welt täglich 142 Millionen Kubikmeter konzentrierter Salzlauge. In Spanien gibt es bisher 800 Meerwasser-Entsalzungsanlagen. 1000 Liter entsalztes Wasser kosten nach Angaben des Betreibers der größten Meerwasser-Entsalzungsanlage Europas im spanischem Ort El Prat de Llobregat 70 Cent. Für die Aufbereitung der gleichen Menge Wassers aus dem Fluss Llobregat fallen hingegen nur 20 Cent an. Das bedeutet eine höhere Steuerlast und womöglich steigende Wasserrechnungen.
So, und wie sieht es denn nun mit dem Wunder Wasserstoff aus, was braucht man denn da so an Süßwasser? Mittels Elektrolyse kann aus 9 Liter Wasser ein Kilogramm Wasserstoff erzeugt werden. Neueste Untersuchungen zeigen aber, dass in der gesamten Produktionskette 20 Liter Wasser pro kg Wasserstoff benötigt werden. Ein Wasserstoffauto verbraucht rund 1 Kilo Wasserstoff pro 100 Kilometer also ca. 20l Wasser. Wasserstoffautos werden von einem Elektromotor angetrieben, deshalb zählen auch sie zu den E-Autos. Weiterhin soll mit grünem Wasserstoff geheizt werden, Flugzeuge fliegen, Kreuzfahrtschiffe fahren usw. Spanien will laut seiner nationalen Strategie bis 2030 die Elektrolysekapazitäten jährlich von vier Gigawatt erreichen, daraus lassen sich nach Berechnungen dreihundertsechzig Tausend Tonnen, also dreihundertsechzig Millionen Kilo grüner Wasserstoff pro Jahr herstellen. Geschätzter Wasserverbrauch dafür sieben Milliarden, zweihundert Millionen Liter Wasser, jährlich. Bei diesen Zahlen wird manchem übel u. er nimmt eine schöne grüne Farbe an, wenn er daran denkt, dass ihm das Wasser zum Duschen abgestellt wurde.
Tipp: Hamstern Sie Trockenshampoo ohne bedenkliche Inhaltsstoffe, sie sorgen für sauberes Haar mit frischem Duft u. viel Volumen, man weiß ja nie wie was noch alles kommen kann, denn mit Wasserstoff kann man nicht duschen.