Nachdem der Mensch es geschafft hat in knapp 100 Jahren die Erde zu verdrecken u. zu vermüllen, hat er auch mit Sputnik, dem ersten Satelliten im Weltraum am 4. Oktober 1957 begonnen den Orbit zu vermüllen.

Derzeit wird von 8500 Tonnen Weltraummüll ausgegangen, der über uns seine Bahnen zieht.

Einige werden jetzt sagen: „Was interessiert mich der Weltraum mit seinen unendlichen Weiten, es gibt ja im Moment andere Sachen, über die man sich diesen Winter Sorgen machen muss“.

Ja, das ist richtig, aber man macht heute den Job von morgen, u. da bin ich bei einem besonderen Worst-Case-Szenario.

Im Monatstakt werden derzeit hunderte von Satelliten mit Raketen ins All befördert. Mit rund 50.000 Satelliten rechnet die ESA bis zum Jahr 2030. Etwa 11.000 Satelliten wurden seit Beginn der Raumfahrt ins Weltall geschickt. Über 3.000 von ihnen sind noch immer aktiv, rund 3.000 haben ihre Arbeit bereits eingestellt u. schwirren unkontrolliert als Weltraumschrott durchs All. Die restlichen sind verglüht. Wenn Raketenoberstufen, Satelliten etc. zusammenprallen, zerschmettern sie in unterschiedlich große Teilchen, diese rasen dann mit extrem hoher Geschwindigkeit wie Kanonenkugeln durchs All. Im Durchschnitt mit 25 000 km/h.

Im August 2022 berichtete die ESA von über 31.870 Schrottobjekten, die regelmäßig von Space Surveillance Networks verfolgt werden. Aber nicht jeder Weltraumschrott wird verfolgt u. katalogisiert. Das Überwachungssystem kann nur Weltraumobjekte mit Durchmessern größer als 10 cm in der niedrigen Erdumlaufbahn u. größer als 1 m in der geostationären Umlaufbahn beobachten. Die statistischen Modelle zeigen, dass es ungefähr 131 Millionen nicht verfolgte Stücke gibt (die meisten davon sind zwischen 1 mm und 1 cm groß).

Da fliegt also der Weltraumschrott in der Erdumlaufbahn herum, und*?!

Die Forschenden mahnen, dass Weltraumschrott zu einem ernsthaften Problem nach 2055 wird u. eine weitere Erforschung des Weltraums nahezu unmöglich macht.

So, jetzt kommt der Kessler Effekt ins Szenario.

Schon 1978 hat der US-Astronom Donald Kessler ein Worst-Case-Szenario entwickelt, wonach Weltraumschrott die Erde einmal vollständig umgeben könnte – der sogenannte Kessler Effekt: Ein Schrottteil trifft auf ein anderes u. spaltet es. Diese Kollision bewirkt, dass sich zwei Objekte in mehrere Einzelteile auflösen, diese Einzelteile kollidieren wieder mit anderen Objekten usw. bis alles nur noch aus Schrott u. Teilchen besteht. Tritt dies ein, wäre das der schlimmste Fall. Dann ist ENDE. Nix mehr mit Satelliten u. für neue ist wegen Vermüllung kein Platz mehr in der Umlaufbahn.

Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn alle Satelliten ausfallen?

Dienste wie GPS haben einen hochpräzisen Zeitdienst mit einer Genauigkeit von bis zu zehn Nanosekunden. Dieser Zeitdienst ist bei der Stromversorgung, der Telekommunikation sowie beim Zahlungsverkehr für Banken für die weltweite Synchronisation zuständig. Wenn diese Funktion nicht aufrechterhalten werden kann, weil es keine Satelliten mehr gibt, kann dies eine Lawine an Effekten auslösen.

Im Bereich der Stromnetze könne es etwa zu einem Blackout kommen, inklusive des damit einhergehenden Chaos. Satelliten unterstützen auch die Klimabeobachtung, Katastrophenfrüherkennung u. das Internet. Es geht um kritische Infrastruktur, Logistikketten, Schiff-Flugverkehr, Landwirtschaft, Autofahren, Mobiltelefone würden unbrauchbar ……einfach alles bricht zusammen u. das bleibt dann auch erstmal so.

Gut, über zu hohe Strom-Gasrechnungen sowie Lebensmittelpreise brauch man sich dann zumindest keine Sorgen mehr zu machen.

Es gibt kein Weltraumgesetz mit klaren Auflagen für die Entsorgung von Weltraummüll, deshalb wird das Problem von Regierungen u. Firmen gerne unter den Teppich gekehrt. Ähnlich wie bei den Weltmeeren, Energie-Erdölressourcen wird gedacht, man kann noch zehn oder zwanzig Jahre warten u. das Problem auf die nächste Generation schieben.

Ja, man mach heute den Job von morgen, oder eben nicht!

Warum gibt es eigentlich noch keinen „Saturday for Space“ gegen den wachsenden Müll im Orbit?

Weltraumschrott-Karte*

http://astria.tacc.utexas.edu/AstriaGraph/