Wenn man es genau nimmt, bezeichnet der Begriff „E Bike“ eigentlich nur einen verschwindend geringen Teil der Elektroräder, nämlich solche mit motorradartigem Gas-Drehgriff. „Zirka 95 Prozent aller Elektroräder sind sogenannte Pedelecs. Der Begriff leitet sich aus Abkürzung für ,pedal electric cycle‘ ab. Die Räder unterstützen beim Radeln, tun also auch nichts, wenn man nicht selbst kurbelt“, sagt Heiko Müller vom Hersteller Riese & Müller. „Der Begriff E Bike hat sich allerdings für Elektroräder jedes Funktionsprinzips durchgesetzt, was wir durchaus begrüßen“, ergänzt Müller. Pedelecs unterstützen bis 25 km/h und gelten vor dem Gesetz als Fahrräder. Daneben gibt es noch die S Pedelecs, deren Antrieb bis 45 km/h hilft. Diese Gattung zählt als Kleinkraftrad, weshalb Nutzer:innen einen Führerschein (Klasse AM), ein Versicherungskennzeichen und einen Fahrradhelm benötigen.
„Aufgrund der höheren Belastungen und des Mehrgewichts durch den Zusatzantrieb ist gerade bei Elektrorädern die Ausstattung mit hochwertigen Komponenten notwendig“, erklärt Anke Namendorf von Koga aus den Niederlanden. „Das betrifft z. B. die Laufräder und die Bremsen. Auch der Rahmen muss für die höheren Ansprüche konzipiert sein.“ Daher sei dringend von Antrieben zum Nachrüsten oder „Schnäppchen“ aus dem Baumarkt abzuraten.
Die Zukunft ist elektrisch
Beim Alltagsrad ist die elektrifizierte Zukunft bereits Realität. Jährlich werden rund zwei Millionen Pedelecs verkauft. Durch Finanzierungsmöglichkeiten wie Leasing werden immer mehr hochwertige Räder genutzt. Das hat mittel- bis langfristig auch Folgen für die Infrastruktur: Es braucht Radschnellwege und eine Verbesserung der Fahrradinfrastruktur, sowohl bei den Radwegen als auch bei den Parkmöglichkeiten, um die Nutzung von E-Bikes noch weiterzubringen.