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Spanien ist ideal für Erkundungsfahrten Sie können malerische Orte ebenso wie Städte mit vielen Sehenswürdigkeiten kennenlernen. Auf einer unvergesslichen Tour durch kleine Städtchen voller Geschichte können Sie die Kultur und Gastronomie eines Landes mit einem unübertrefflichen Klima auf ideale Art kennenlernen. Lassen Sie sich auf das Abenteuer ein, schalten Sie ab und genießen Sie die Schönheit dieser 4 Reiserouten.

Foto: Catedral de Girona

Die Pyrenäen Route

Vom Mittelmeer bis zum Kantabrischen Meer

Foto: Kap Creus-Unsplash-Jordi Orts Segalés

Sie können Ihre Route entweder im Osten in den Katalanischen Pyrenäen oder im Westen in den Pyrenäen Navarras beginnen. Wenn Sie den Osten wählen, starten Sie am Kap Creus (Girona), wo die Pyrenäen bis ans Mittelmeer reichen.

Foto: Cadaqués, Pixabay-Joaquin Aranoa

Im gleichnamigen Naturpark finden Sie einen Leuchtturm, der am östlichsten Punkt der Iberischen Halbinsel steht und zu dem Sie auf einer schmalen Straße von Cadaqués aus gelangen, dem zauberhaften Fischerort, in dem der geniale Maler Salvador Dalí lebte. Dabei sollten Sie die Gelegenheit nutzen und das Theater-Museum Dalí besuchen, um Näheres über sein Werk und die Gegend zu erfahren, die seine exzentrische Persönlichkeit prägte. Ein intensives Grün wird Sie auf der Strecke durch die Provinz Girona begleiten.

Foto: Pixabay-Falco

Sie können die N-260 in Richtung Westen nehmen, die Gegend La Garotxa durchqueren, die als Vulkangebiet bekannt ist, und den Naturpark besuchen. Legen Sie Pausen ein oder machen Sie kleine Umwege, um Ortschaften voller Charme zu besuchen. Dazu gehören u. a. Besalú, ein zauberhafter mittelalterlicher Ort, oder Castelfollit de la Roca, eines der kleinsten Dörfer Spaniens mit einer Fläche von weniger als 1 km². Achten Sie auf Wegweiser zu den vielen Aussichtspunkten, die Sie unterwegs finden werden.

Foto: Valle de Arán

Sie können einen Abzweig über die N-230 nehmen und durch die Täler und Berge des Arán-Tals (Lleida) fahren. Ganz in der Nähe, in den aragonesischen Pyrenäen in der Provinz Huesca, finden Sie den Berg Aneto, den höchsten Berg im ganzen Gebirgszug. Zurück auf der N-260 kommen Sie durch märchenhafte Bergdörfer, beispielsweise Benasque, Aínsa, Sallent de Gallego oder Ansó. Die Natur ist auf der ganzen Route Ihr ständiger Begleiter und bald gelangen Sie zum Nationalpark Ordesa y Monte Perdido, einem Naturschutzgebiet. Parken Sie dort Ihr Fahrzeug und machen Sie sich zu Fuß auf oder nehmen Sie einen speziellen Autobus, der an drei besonders schönen Aussichtspunkten hält. Das letzte Drittel der Fahrt verläuft durch die Pyrenäen Navarras. Wenn Sie auf der A-21 weiter in Richtung Westen fahren, kommen Sie nach Pamplona, die Stadt mit dem Sanfermin-Fest, von dem Hemingway so begeistert war. Nutzen Sie die Gelegenheit und probieren Sie die kulinarischen Köstlichkeiten Navarras, darunter die typische Wurstspezialität, die Txistorra.

Foto: Ochagavía, Pixabay-Sputnick 2  

Noch bevor Sie Pamplona erreichen, können Sie einen Abstecher in den Ort Ochagavía machen. Fahren Sie etwas langsamer den herrlichen Pass Tapla hinauf bis zum Wald von Irati, einen der größten und am besten erhaltenen Buchen- und Tannenwald Europas. Im Herbst bietet er eine großartige Farbenpracht. Ganz in der Nähe befindet sich der Ort Roncesvalles, einer der Ausgangspunkte für den Jakobsweg, in dem Wanderer und Pilger Unterschlupf finden. Um diesen Ort ranken sich viele Legenden und hier treffen zahlreiche Kulturen aufeinander. Sie können Ihre Reise durch die Pyrenäen mit dem Besuch zweier kleiner, zauberhafter Orte in Navarra im Tal Baztán abrunden, wo es scheint, dass die Zeit stehengeblieben ist, nämlich Amaiur und Zugarramurdi. In diesem letzteren befindet sich eine Höhle, in der der Legende nach die Hexen ihren Hexensabbat feierten.

Die Route von der Mittelmeerküste von Barcelona bis Alicante

Foto: Barcelona, Pixabay-Walkerssk

Entdecken Sie die Mittelmeerküste und ihre zauberhaften Seemannsorte mit ihren Buchten mit türkisfarbenem Wasser, interessanten historischen Sehenswürdigkeiten und schmackhafter Gastronomie. Ein großer Teil dieser Route verläuft auf der A-7, auch bekannt unter dem Namen „Mittelmeer- Schnellstraße“, ebenso wie auch auf anderen Landstraßen parallel zur Küste. Öffnen Sie das Fenster und lassen Sie sich die Meeresbrise um die Nase wehen. Am besten beginnen Sie die Tour in der wunderschönen Stadt Barcelona. Ganz in der Nähe der katalanischen Hauptstadt kommt dann schon Ihr erster Halt:  Castelldefels mit der alten Festung Fels, die die Küste des Städtchens beherrscht.

Foto: Castelldefels, Manuel Torres Garcia

Fahren Sie auf der C-32 weiter bis zu dem reizenden Städtchen Sitges. Hier sollten Sie einige Tage einplanen, um sich an den Stränden zu entspannen und durch die malerischen Gassen zu streifen, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine ganze Generation von katalanischen Künstlern inspiriert haben. Auf der Weiterfahrt kommen Sie in die Provinz Tarragona und dort können Sie am Meeresufer ein wahres Wunder der Natur genießen: den Naturpark Punta de la Mora. Lassen Sie sich von den Buchten mit glasklarem Wasser faszinieren, z. B. die Cala l’Arboçar und die Cala Fonda oder Waikiki, und besuchen Sie Sehenswürdigkeiten wie den Turm Los Escipiones oder die Burg von Tamarit. Setzen Sie Ihre Küstentour auf der C-31 bis nach Salou fort, eines der wichtigsten Fremdenverkehrsgebiete an der Costa Dorada. Hier finden Sie große Strände, beispielsweise Playa Levante oder Playa Larga, die sich mit Buchten mit feinem, goldenen Sand abwechseln. Suchen Sie Natur und gleichzeitig auch Ruhe? Die Insel Buda, eine Meeres- und Flussinsel am östlichen Ende des Ebro-Deltas, wird Sie begeistern. Sie ist ein natürliches Paradies, ideal zur Vogelbeobachtung.

Foto: Peñíscola-Pixabay-Enrique

Weiter geht es auf der A-7 nach Peñíscola (Castellón, Region Valencia). Dieses Städtchen gilt als eines der schönsten in Spanien. Als Highlight wäre hier die Burg mit Templer-Ursprung namens Papa Luna zu erwähnen, die u. a. Kulisse in der Serie Game of Thrones war. Auch der Naturpark Sierra de Irta, eine zauberhafte Gegend mit vielen Klippen und kleinen Buchten, ist einen Besuch wert. Hier können Sie die Essenz des Mittelmeers spüren. Weitere reizvolle Städtchen, durch die Sie auf der Strecke kommen, sind Oropesa del Mar, mit hervorragenden Stränden und touristischer Infrastruktur, und Benicàssim, mit seinen historischen Villen und einer belebten Strandpromenade. Auf der Mittelmeer-Schnellstraße kommen Sie dann nach Valencia, die Hauptstadt der Region Valencia. Hier sollten Sie sich Zeit nehmen, um eine der größten Wissenschafts- und Kultureinrichtungen Europas zu bewundern, die Stadt der Künste und Wissenschaften.

Foto: Stadt der Künste und Wissenschaften, Pixabay-Luca

Auch ein Spaziergang durch die Altstadt, die Ciutat Vella, ist natürlich empfehlenswert, in der Sie wunderschöne Juwelen des Weltkulturerbes finden, beispielsweise die Seidenbörse. Weiter in Richtung Süden beginnt die Küste von Alicante in der Region Valencia. Hier können Sie eine Pause an einer der kleinen Buchten von Denia, Jávea oder Calpe einlegen oder auch in dem malerischen Städtchen Altea.

Foto: Altea, Carlos Reyes

Sie werden diesen bezaubernden Ort sofort an den beiden leuchtend blauen Kuppeln seiner Gemeindekirche erkennen. Natürlich darf in dieser Gegend auch eine gute Paella nicht fehlen, der Star in der Küche an der spanischen Ostküste. In diesen Städtchen können Sie überall in einer der Strandbars oder den Restaurants mit Blick aufs Meer eine große Vielfalt an Reisgerichten, Meeresfrüchten und frischem Fisch probieren.

Weinroute durch die Rioja Alavesa

Foto: Rioja, Unsplash-Mario La Pergola

Diese Tour führt durch herrliche Weinlandschaften und bringt Sie zu Weingütern mit avantgardistischen Gebäuden von renommierten Architekten.

Foto: Vitoria-Gasteiz, Unsplash-David Vives

Beginnen Sie Ihre Reise in Vitoria-Gasteiz, der Hauptstadt des Baskenlands und der Provinz Álava, einer zauberhaften Stadt mit vielen Grünzonen und einer großartigen Altstadt, in der Sie viele verschiedene Bars und Restaurants zur Wahl haben. Fahren Sie weiter auf der A-2124 über den Herrera-Pass. Auf dieser Bergstraße komme Sie zum Balcón de La Rioja Alavesa in dem Städtchen Samaniego, der Ihnen einen spektakulären Blick auf das Ebro-Tal bietet. Wenn der Tag klar ist, können Sie die ganze Gegend der Rioja Alavesa und einen Teil der Region La Rioja überblicken. Ihre Route führt Sie weiter auf der N-232 durch Weingärten zu so zauberhaften Städtchen wie Laguardia, der Hauptstadt dieses Landstrichs, mit ihren engen Gässchen und alten Stadtmauern. Dort erwarten Sie die Bodegas Ysios, ein Weingut nach einem Design von Santiago Calatrava, dessen Gebäude perfekt in die umgebende Landschaft integriert ist. Auch das Weingut Bodega Viña Real, das von dem französischen Architekten Philippe Mazières entworfen wurde, wird Sie überraschen: Das Hauptgebäude ist aus rotem Zedernholz gebaut und hat die Form eines Fasses. In Elciego werden Sie in der sog. „Weinstadt“ ein wahres Fest für alle fünf Sinne erleben. Das von Frank Gehry entworfene Hotel Marqués de Riscal sprießt wie ein Weinstock aus der Erde.

Foto: Hotel Marqués de Riscal, Unsplash-Ferran Ventura

Auch seine Innenbereiche sind spektakulär, denn u. a. befinden sich in dem Luxushotel ein Restaurant, Spa mit Weintherapie, ein Kongresszentrum sowie ein Museum. Zum Abschluss Ihrer Tour sollten Sie auch noch nach Logroño in der benachbarten autonomen Region La Rioja fahren. Lassen Sie sich von der Geschichte dieser Stadt mit ihren Kirchen und Palästen einschließlich der Konkathedrale Santa María faszinieren. Sie werden von der Atmosphäre der Straße Laurel begeistert sein, wo Sie die besten Tapas und Weine des Landstrichs probieren können.

Die Route des Schwarzen Trüffels, Castellón und Teruel

Foto: Region Morella
Foto: Albarracín-Teruel, UnsplashAngel Santos

Im Landstrich Maestrazgo, der sich über Castellón und Teruel (Region Valencia bzw. Aragón) erstreckt, ist eine der bei den großen Gourmet-Köchen meist begehrten Zutaten zu finden: Der schwarze Trüffel, ein Pilz, dessen Aroma in der Lage ist, jedes Gericht besonders schmackhaft zu machen. Am besten sollte eine Fahrt durch diese Gegend in den Wintermonaten geplant werden, denn das ist die Erntezeit für diese Delikatesse.

Morella steht im Mittelpunkt dieser Route, bei der Sie über malerische Nebenstraßen durch die Getreidefelder fahren. Von Januar bis März finden in diesem Städtchen die „Tage der schwarzen Trüffel“ statt, eine einzigartige Gelegenheit, um die damit zubereiteten Spezialitäten in den örtlichen Restaurants zu probieren.

Über diesem reizenden mittelalterlichen Städtchen thront eine Burg (es ist die Mühe wert, hinaufzusteigen, denn von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf den Landstrich Els Ports). Auch die Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert ist ein besonderes Highlight. 13 Kilometer nach Morella kommen Sie auf der N-232 zum Wald von Pereroles, ein großer Pinienwald, in dem man wunderbare und ausgiebige Spaziergänge machen kann. In dieser spektakulären Natur mitten in den Bergen können Sie in einer der Berghütten übernachten oder auch Abenteuersport aller Art betreiben.

Foto: Morella

Nehmen Sie die Abzweigung nach Vallibona oder nach Castell de Cabres, um bis in die Nähe des Naturparks La Tinença de Benifassà mit seiner Silhouette von Gipfeln, Anhöhen und eindrucksvollen Schluchten zu gelangen. Dort können Sie leicht Steinadler, Wanderfalken und Gänsegeier beobachten, denn dieses Gebiet ist ein Besonderes Vogelschutzgebiet.

Foto:  Pixabay-Lotokoto

Weiter in Richtung Süden auf der CV-12 erwarten Sie die zerklüfteten Berge von Ares del Maestre, einem malerischen Ort, der mehr als 1200 Meter über dem Meeresspiegel liegt und in dessen Vergangenheit der Templerorden eine wichtige Rolle spielte. Ein großartiger Aussichtspunkt krönt die Anhöhe. Ganz in der Nähe können Sie in der Grotte „La Remigia“ Höhlenmalereien bewundern, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Der Zugang befindet sich an der CV-15, derselben Straße, die später zur Abzweigung nach Benassal führt. Hier in der Altstadt finden Sie den Gebäudekomplex „La Mola“, in dem noch Reste der alten Stadtmauer und ein Tor mit arabischem Bogen erhalten sind. Dort ganz in der Nähe liegt das Naturgebiet El Rivet, ein wunderschöner Steineichenwald mit angenehmen Routen und Wanderwegen, von denen aus Sie Greifvögel beobachten können. Von dort aus gelangen Sie in wenigen Minuten nach Culla mit seiner Altstadt, die als historisches Ensemble unter Denkmalschutz gestellt wurde. Neben einem gepflegten Stadtkern mit Stadtmauer steht hier auch eine Jahrhunderte alte Eiche, die zum Baumdenkmal der Region Valencia erklärt wurde. Als letzten Halt auf dieser Reise empfehlen wir Ihnen den Aufstieg auf den Aussichtspunkt von Terrat, von dem aus Sie an einem klaren Tag bis zum Mittelmeer blicken können.

„Diese 4 Reiserouten sind nicht nur ein Weg, um Orte zu entdecken, sondern auch eine Möglichkeit, in die Geschichten und Traditionen dieser faszinierenden Regionen einzutauchen. Von den majestätischen Pyrenäen bis zur sonnenverwöhnten Mittelmeerküste, von den Weinbergen der Rioja Alavesa bis zu den Geheimnissen des Schwarzen Trüffels in Castellón und Teruel – jede Route erzählt eine eigene Geschichte“.

Foto: Pixabay-Iris Vallejo

Ihre Reise geht weiter. Spanien hat noch viel mehr zu bieten, und wartet darauf von Ihnen entdeckt zu werden.

Buen viaje!

Text: Spanien aktuell-Cesar Certier ©